Startseite
Aargau
Baden
Es gibt auf den bereits eingezonten Flächen laut Studie noch Raum für deutlich mehr Einwohner. Die Einwohnerzahl Badens könnte so von 18500 auf 27000 ansteigen.
Wie viele Einwohner vertragen Baden und Wettingen? Das renommierte Immobilien-Beratungsunternehmen Wüest & Partner ist sich sicher: In der Region hat es – auf den bereits eingezonten Flächen – noch viel Platz für mehr Einwohner, wenn diese Flächen optimal genutzt werden. David Belart hat an der Studie mitgearbeitet und erklärt: «Vor allem die Stadt Baden hat noch Potenzial. Sie könnte bei besserer Nutzung der eingezonten Flächen noch rund 8500 Menschen mehr aufnehmen.» Die Einwohnerzahl Badens könnte also theoretisch von 18'500 auf 27'000 ansteigen, ohne dass hierfür neue Flächen überbaut werden müssten.
Die Immobilienberater unterscheiden zwischen innerer und äusserer Verdichtung. Bei Ersterer werden bereits bestehende Gebäude sowie Infrastruktur besser genutzt. Bei Letzterer wird der Raum durch neue Überbauungen optimaler genutzt.
Auch in Wettingen (20'300 Einwohner) gibt es gemäss der Studie auf den vorhandenen Flächen noch Verdichtungspotenzial – rund 4000 Menschen mehr könnten in der Gemeinde gemäss der Untersuchung wohnen. Wichtig: Die Berechnungen sind Nachfrage-unabhängig und nicht als Prognosen zu verstehen. Solche Prognosen werden regelmässig erstellt, zum Beispiel vom Kanton Aargau. Er geht für Baden und die Region bis 2035 zwar von einem ungebrochenen Bevölkerungswachstum aus – das allerdings nicht an die oben erwähnten theoretisch möglichen Wachstumszahlen herankommt. Im Jahre 2035 werden in der Stadt gemäss Prognosen rund 4200 Personen (+23 Prozent) mehr Menschen wohnen als momentan. In der Region werden über 35'000 (+25 Prozent) neue Einwohnerinnen und Einwohner erwartet.
Reto Candinas, Kreisplaner beim Kanton Aargau und Mitglied bei der Planungsgruppe «Baden Regio», sagt: «Tatsache ist, dass in der Region Baden und Wettingen noch viel Wachstumspotenzial vorhanden ist, allerdings ist es von Quartier zu Quartier sehr unterschiedlich. Die entscheidende und letzten Endes politische Frage wird sein, wie viel Wachstum noch verträglich ist und wie viel Platz jeder Mensch zum Wohnen und Leben braucht.» Damit die Verdichtung beziehungsweise die Stadterneuerung möglich und gutgeheissen würde, müsste die Qualität der Bauten und der Aussenräume steigen, erklärt Reto Candinas.
Wie viel Platz die Menschen in der Schweiz zum Leben brauchen, unterscheidet sich je nach Region stark. Am engsten ist es in Genf, wo auf eine Hektare 140 Personen kommen. In der Region Baden bewohnen rund 37 Menschen eine Hektare. In den ländlichen Gemeinden des Alpenraums sind es dagegen nicht selten weniger als 3 Personen, die den gleichen Raum beanspruchen.
Der schweizweite Durchschnitt beträgt 25 Bewohner pro eingezonte Hektare, heisst es in der neuen Studie. 2,85 Millionen Bewohner könnte die Schweiz gemäss dem Verdichtungsradar von Wüest & Partner noch aufnehmen – 37 Prozent mehr als heute. Das grösste Wachstumspotenzial hat der Kanton Zürich: Dort könnten bei besserer Nutzung der Wohnflächen laut der Studie 512'000 zusätzliche Einwohner unterkommen. Der Kanton Aargau bietet theoretisch Platz für weitere 113'000 Menschen.