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Der Bruno-Weber-Park wurde superprovisorisch unter Schutz gestellt. Damit sind jetzt geplante bauliche Massnahmen auf Eis gelegt. Es ist nicht das erste Rechtsverfahren um Bruno Webers Erbe.
Der Rechtsdienst des Regierungsrats des Kantons Aargau hat den Bruno-Weber-Park superprovisorisch unter Schutz gestellt und entspricht damit einem Gesuch von Bruno Webers Witwe Maria Anna Weber, die vom Verein Freunde Bruno-Weber-Park unterstützt wird.
Angefangen hatte das Denkmalschutzverfahren im September 2016. Damals initiierte Maria Anna Weber die Unterschutzstellung. Die Bruno-Weber-Stiftung, Betreiberin des Bruno-Weber-Parks, ist gegen die Unterschutzstellung, da dies die Weiterentwicklung des Parks verunmöglicht.
Nachdem das Gesuch um Unterschutzstellung im Herbst 2018 durch die Aargauer Abteilung Kultur abgewiesen wurde, erhob Maria Anna Weber Beschwerde an den Regierungsrat, um das Anliegen der Unterschutzstellung weiterzuverfolgen. Diese Beschwerde ist derzeit noch hängig.
Zudem ersuchte sie um superprovisorische Unterschutzstellung des Parks, da ein Bauprojekt der Bruno-Weber-Stiftung das Werk des 2011 verstorbenen Künstlers akut gefährde. Diesem Gesuch wurde nun teilweise entsprochen, wie der Verein Freunde Bruno-Weber-Park am Freitag in einem Communiqué schrieb.
Die Verfügung des regierungsrätlichen Rechtsdiensts liegt der Limmattaler Zeitung vor. Mit der superprovisorischen Unterschutzstellung ist nun auch ein Baubewilligungsverfahren sistiert – jenes zum Bauprojekt, das dem Verein Freunde Bruno-Weber-Park ein Dorn im Auge ist. Die Rede ist von einem Holzbau auf dem Flachdach des Wassergartensaals, in dem Original-Schalungen für Beton-Skulpturen konserviert werden sollen.
«Die Familie von Bruno Weber sowie der Verein Freunde Bruno-Weber-Park vertrauen nun darauf, dass das Werk von Bruno Weber vom Regierungsrat noch dieses Jahr unter Denkmalschutz gestellt wird», schreibt der Verein in seinem Communiqué.
Zur superprovisorischen Unterschutzstellung sagt Sabine Billeter, Präsidentin des Vereins: «Das zeigt, dass der Regierungsrat das Gesuch um definitive Unterschutzstellung ernst nimmt.»
Isabelle Cart, Präsidentin der Bruno-Weber-Stiftung, sagte gestern auf Anfrage: «Wir warten auf den definitiven Entscheid des Regierungsrats und hoffen, dass dieser sinnvoll ausfällt. Eine Unterschutzstellung löst die Probleme nicht.»
Um das Erbe von Bruno Weber sind bereits zahlreiche Rechtsverfahren entbrannt. Eine Einigung in den jahrelangen Streitigkeiten ist zurzeit nicht in Sicht. Einig scheint man sich nur darin zu sein, dass Bruno Weber ein grosser Limmattaler Künstler war, dessen Werk erhalten respektive weiterleben soll.
Der Bruno-Weber-Park an der Grenze von Spreitenbach und Dietikon zieht jedes Jahr zahlreiche Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Welt an. Rund 17 000 waren es letztes Jahr (die Limmattaler Zeitung berichtete). Die Park-Saison 2019 beginnt am Samstag, 6. April und dauert bis Mittwoch, 30. Oktober.