Denkmalschutz
Rechtsdienst der Aargauer Regierung stellen Bruno-Weber-Park superprovisorisch unter Schutz

Der Bruno-Weber-Park wurde superprovisorisch unter Schutz gestellt. Damit sind jetzt geplante bauliche Massnahmen auf Eis gelegt. Es ist nicht das erste Rechtsverfahren um Bruno Webers Erbe.

David Egger
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Die geplanten baulichen Massnahmen sind jetzt auf Eis gelegt. (Archiv)

Die geplanten baulichen Massnahmen sind jetzt auf Eis gelegt. (Archiv)

SEVERIN BIGLER

Der Rechtsdienst des Regierungsrats des Kantons Aargau hat den Bruno-Weber-Park superprovisorisch unter Schutz gestellt und entspricht damit einem Gesuch von Bruno Webers Witwe Maria Anna Weber, die vom Verein Freunde Bruno-Weber-Park unterstützt wird.

Angefangen hatte das Denkmalschutzverfahren im September 2016. Damals initiierte Maria Anna Weber die Unterschutzstellung. Die Bruno-Weber-Stiftung, Betreiberin des Bruno-Weber-Parks, ist gegen die Unterschutzstellung, da dies die Weiterentwicklung des Parks verunmöglicht.

Nachdem das Gesuch um Unterschutzstellung im Herbst 2018 durch die Aargauer Abteilung Kultur abgewiesen wurde, erhob Maria Anna Weber Beschwerde an den Regierungsrat, um das Anliegen der Unterschutzstellung weiterzuverfolgen. Diese Beschwerde ist derzeit noch hängig.

Zudem ersuchte sie um superprovisorische Unterschutzstellung des Parks, da ein Bauprojekt der Bruno-Weber-Stiftung das Werk des 2011 verstorbenen Künstlers akut gefährde. Diesem Gesuch wurde nun teilweise entsprochen, wie der Verein Freunde Bruno-Weber-Park am Freitag in einem Communiqué schrieb.

Flachdach-Bebauung ist blockiert

Die Verfügung des regierungsrätlichen Rechtsdiensts liegt der Limmattaler Zeitung vor. Mit der superprovisorischen Unterschutzstellung ist nun auch ein Baubewilligungsverfahren sistiert – jenes zum Bauprojekt, das dem Verein Freunde Bruno-Weber-Park ein Dorn im Auge ist. Die Rede ist von einem Holzbau auf dem Flachdach des Wassergartensaals, in dem Original-Schalungen für Beton-Skulpturen konserviert werden sollen.

«Die Familie von Bruno Weber sowie der Verein Freunde Bruno-Weber-Park vertrauen nun darauf, dass das Werk von Bruno Weber vom Regierungsrat noch dieses Jahr unter Denkmalschutz gestellt wird», schreibt der Verein in seinem Communiqué.

Zur superprovisorischen Unterschutzstellung sagt Sabine Billeter, Präsidentin des Vereins: «Das zeigt, dass der Regierungsrat das Gesuch um definitive Unterschutzstellung ernst nimmt.»

Isabelle Cart, Präsidentin der Bruno-Weber-Stiftung, sagte gestern auf Anfrage: «Wir warten auf den definitiven Entscheid des Regierungsrats und hoffen, dass dieser sinnvoll ausfällt. Eine Unterschutzstellung löst die Probleme nicht.»

Um das Erbe von Bruno Weber sind bereits zahlreiche Rechtsverfahren entbrannt. Eine Einigung in den jahrelangen Streitigkeiten ist zurzeit nicht in Sicht. Einig scheint man sich nur darin zu sein, dass Bruno Weber ein grosser Limmattaler Künstler war, dessen Werk erhalten respektive weiterleben soll.

Der Bruno-Weber-Park an der Grenze von Spreitenbach und Dietikon zieht jedes Jahr zahlreiche Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Welt an. Rund 17 000 waren es letztes Jahr (die Limmattaler Zeitung berichtete). Die Park-Saison 2019 beginnt am Samstag, 6. April und dauert bis Mittwoch, 30. Oktober.

Die Bilder von der Saisoneröffnung 2018:

Saisoneröffnung im Bruno-Weber-Park:
25 Bilder
Trotz leichtem Regen kamen 70 Besucher zur Eröffnung der neuen Bruno-Weber-Park-Saison.
Der Bruno-Weber-Park erinnert Touristen an Niki de Saint Phalle und an Tempelanlagen im indonesischen Urwald.
Mitarbeiterin Manuela Bachmann verkauft Tickets und Postkarten im Kiosk des Bruno-Weber-Parks.
Stiftungsratspräsidentin Isabelle Cart mit einigen der Originalschalungen.
Bei der Saisoneröffnung sei das Wetter oft wechselhaft, weil es nun mal Ende März ist, sagt Stiftungsratspräsidentin Isabelle Cart. Im Bild der Wassergarten.
Aber die Touristen lassen sich vom Regen nicht die Stimmung verderben.
Auf diesem Alphornfrosch sass früher Bruno Weber und skizzierte. Gjemajli alias Jimmy Kryeziu erinnert sich heute noch gerne daran.
Gjemajli alias Jimmy Kryeziu, hier im Bild, arbeitet schon seit 1996 im Bruno-Weber-Park.
Das Miniatur-Modell des Bruno-Weber-Parks zeigt die Visionen Webers aus den 1990er-Jahren.
Das Miniatur-Modell beinhaltet auch Miniatur-Skulpturen.
Der Bruno-Weber-Park wird auch gerne als Kulisse für Shootings genutzt.
Architekt und Stiftungsrat Eric Maierund Stiftungsratspräsidentin Isabelle Cart zeigen, wie die kleinen Schalungen gelagert werden.
Aus Schalungen wie diesen entstehen Skulpturen-Teile.
Die Präsidentin der Bruno-Weber-Stiftung, Isabelle Cart (erste von links), gibt deutschen Touristinnen Auskunft über das Miniatur-Modell des Parks.
Ein einfacher Holzbau auf dem Flachdach des Wassergartensaals soll künftig diese Originalschalungen schützen. Doch läuft derzeit noch ein Rekurs gegen das Bauvorhaben.
Dies sind weitere Originalschalungen.
Im Bruno-Weber-Park gibt es immer wieder was zu entdecken. Hier im Bild eine der Treppen, die auf den Rücken eines Fantasiewesens führt.
Von weit her kommen sie in den Bruno-Weber-Park: die Familie Alvarez aus Mexiko.
Diese Gruppe ist aus Deutschland.
Sie sind aus Italien angereist.
Diese drei Touristen kommen aus Sizilien.
Diese Reisegruppe kommt aus dem Tessin.
Aus Hongkong angereist: Kyna Wong.
Die neue Saison dauert noch bis 28. Oktober. Informationen zu den Öffnungszeiten finden Sie unten im Artikel.

Saisoneröffnung im Bruno-Weber-Park:

Ly Vuong