Wettingen
Reger Verkehr auf dem Fischweg: So überwinden Wassertiere das Kraftwerk

Der Fischpass beim Kraftwerk Wettingen hat sich bewährt. Fische und Krebse nutzen ihn, um aus der Limmat unterhalb der Staumauer in den Stausee zu wandern. Erstellt wurde er durch das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich, der das Kraftwerk gehört.

Dieter Minder
Drucken
Antoinette Eckert und Hansmartin Ryser beim Fischpass des Kraftwerks Wettingen. Dahinter die Limmatschlaufe der Klosterhalbinsel. Foto: Melanie Borter

Antoinette Eckert und Hansmartin Ryser beim Fischpass des Kraftwerks Wettingen. Dahinter die Limmatschlaufe der Klosterhalbinsel. Foto: Melanie Borter

Zwischen Steinen und Büschen fliesst der Bach entlang der steil zur Limmat abfallenden Hangkante hinunter. «Es ist hier so schön, dass wir die Leute mit stacheligen Büschen abhalten müssen, dort ihre Liegestühle aufzustellen», sagt Martin Fricker vom Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (EWZ).

Denn der Bach, der so wirkt, als gehörte er zur Landschaft wurde vom EWZ bei der Sanierung des Kraftwerks Wettingen künstlich angelegt. Nun hat sich der von Gemeinderätin Antoinette Ecker präsidierte Kulturlandausschuss der Gemeinde Wettingen von der Funktion des Umgehungsgewässers überzeugt.

Obwohl in Neuenhof liegend, ist es auch für Wettingen, das dem Stausee seinen Namen gegeben hat, ein sehr wichtiges Naturschutzelement. Über 70 Jahre war die Staumauer beim Kloster für alle im Wasser lebenden Tiere ein unüberwindliches Hindernis gewesen.

Fische oder Krebse lebten entweder im Stausee oder im Unterwasser. Dank des 577 Meter langen und 1,2 Millionen Franken teuren Umgehungsgewässers können sie die rund 18 Höhenmeter auf ihren flussaufwärts führenden Wanderungen überwinden.

Für Fische, die stark auf die Strömung ausgerichtet sind, beginnt der Einstieg am Mauerfuss, gegenüber des Auslaufs der Dotierturbine. Für Fische und Wassertiere, die sich eher am Flussboden bewegen, gibt es einen zweiten Einstieg, im Bereich der Holzbrücke. Die beiden Einstiegskanäle sind reine Betonbauwerke und werden nach rund 50 Meter vereinigt. Von dieser Stelle aus wird der Umgehungsbach immer natürlicher.

Kurz vor der Staumauer, unterhalb der Eisenbahnbrücke beginnt dann der letzte, wieder betonierte Abschnitt. Dort befindet sich auch das Zählbecken. In ihm werden regelmässig die aufsteigenden Tiere kontrolliert. Danach erreichen die Tiere den Stausee, der Weg limmataufwärts ist wieder offen.