Remetschwil
Gemeinde senkt den Steuerfuss – muss beim Wasser aber künftig mehr zahlen

An der Gemeindeversammlung hat es nur wenig Diskussionen gegeben. Selbst ein Verpflichtungskredit von fast einer Million Franken wurde ohne grosses Aufsehen genehmigt.

Sarah Kunz
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Die Verbindungsstrasse zwischen Oberrohrdorf und Busslingen soll erneuert werden.

Die Verbindungsstrasse zwischen Oberrohrdorf und Busslingen soll erneuert werden.

Archivbild: Carla Stampfli

Am Montagabend haben 111 anwesende von insgesamt 1462 Stimmberechtigten in Remetschwil über die traktandierten Geschäfte der Gemeindeversammlung entschieden. Wenig zu reden gab das erfreuliche Budget, das mit einem Ertragsüberschuss von 3580 Franken und einem um 3 Prozent reduzierten Steuerfuss von 92 Prozent rechnet – obwohl doch ein Anwesender fand, man soll den Steuerfuss so belassen.

Mehr zahlen muss Remetschwil hingegen künftig beim Wasser. Die Gemeinde muss rund 85 Prozent seines Trinkwassers einkaufen. Zu diesem Zweck wurden mit den Nachbargemeinden Bellikon und Niederrohrdorf entsprechende Verträge abgeschlossen. Seit mindestens 30 Jahren ist der jährliche Wasserzins unverändert bei 90 Rappen pro 1000 Liter Wasser. Dies ist einer der günstigsten Tarife in der Region.

Lange Zeit blieben die Preise für den Einkauf des Trinkwassers aus den Nachbargemeinden stabil. In den vergangenen Jahren haben sich diese aber erhöht. Somit erhält Remetschwil für das an die Haushalte verkaufte Trinkwasser seit einiger Zeit weniger, als sie pro Kubikmeter zahlt. Deshalb sollen die Benützungsgebühren angepasst werden. Dazu gehören die Grundgebühr, die Verbrauchsgebühr sowie die Gebühr für Bauwasser bei Neubauten. Das Geschäft wurde zwar kurz diskutiert, letztlich aber genehmigt.

Beleuchtung und Werkleitungen sollen erneuert werden

Ebenfalls angenommen wurden das Reglement über die Tagesstrukturen sowie ein Verpflichtungskredit über 930’000 Franken für die Erneuerung der Werkleitungen und der Beleuchtung im Rahmen der Sanierung der Rohrdorferstrasse. Der Belag ist in einem schlechten und sanierungsbedürftigen Zustand. Entsprechend ist in der Erhaltungsplanung des Kantons eine Sanierung des Abschnitts vorgesehen.

Der Kanton rechnet für die Strassensanierung mit Kosten von insgesamt 9,5 Millionen Franken. Daran hat die Gemeinde Remetschwil eine Kostenbeteiligung von 35 Prozent oder 584’965 Franken zu leisten. Bei diesem Beitrag handelt es sich um eine gebundene Ausgabe, die nicht durch die Gemeindeversammlung genehmigt werden musste. Gleichzeitig macht es laut dem Gemeinderat Sinn, auch die Werkleitungen und die Beleuchtung so weit erforderlich zu sanieren und zu ergänzen.

Der Kanton plant, das Strassensanierungsprojekt im kommenden Jahr öffentlich aufzulegen und das Genehmigungsverfahren samt Landerwerb durchzuführen. Die Ausführung ist in den Jahren 2024 und 2025 geplant. Im gleichen Zeitraum sind somit auch die Arbeiten an den Werkleitungen und der Beleuchtung vorgesehen.