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Die Oktoberfest-Organisatoren wollen den Event um ein Wochenende verlängern. Der Quartierverein Martinsberg wehrte sich allerdings.
Bier, Weisswurst und Schlagermusik: Seit 2009 hat auch Baden sein Oktoberfest – es gehört zu den grössten in der Schweiz. An zwei verlängerten Wochenenden, jeweils von Donnerstag bis Samstag, feiern auf dem Trafo-Platz insgesamt rund 10 000 Menschen das Volksfest nach bayrischem Vorbild.
Das Fest ist aus Sicht der Organisatoren ein so grosser Erfolg, dass eine Verlängerung von zwei auf drei Wochenenden wünschenswert wäre. «Die Plätze sind jeweils schon nach dem Vorverkauf ausgebucht. Wir müssen viele Absagen erteilen, die Nachfrage ist riesig», sagt Oktoberfest-Gesamtleiter Simon Van Voornveld von der Wiesn Events GmbH. Anfang Jahr ging er auf den Quartierverein Martinsberg zu und fragte, was man von einer Verlängerung des Fests halte.
Der Vorstand des Quartiervereins führte intern eine Vernehmlassung durch, befragte die am Trafoplatz wohnenden Mitglieder und legte die Frage auch der Generalversammlung vor. «Die Meinung fiel klar aus: Das Fest belastet das Quartier massiv, durch Lärm, Verkehr und Littering. Eine Verlängerung wird abgelehnt. Diese Meinung teilte der Vorstand den Organisatoren mit», heisst es auf der Website des Quartiervereins sowie in einem Schreiben, das diese Woche an die Mitglieder verschickt wurde.
«Wir versuchen, die Immissionen für die Anwohner so gering wie möglich zu halten, wir haben uns in den vergangenen zehn Jahren präzise an die Vorgaben gehalten und beispielsweise das Gebiet um den Trafo-Platz bis zum Bahnhof gesäubert», sagt Simon Van Voornfeld. Das kritische Feedback zeigte aber bereits Wirkung: «Wir haben aufgrund der Rückmeldung des Quartiervereins darauf verzichtet, beim Stadtrat ein Gesuch um Verlängerung des Oktoberfests einzureichen.»
Nicht alle Mitglieder des Quartierverein-Vorstands haben Einwände: «Baden und damit auch unser Quartier sind auch dank des Oktoberfests weitherum bekannt. Zudem ist das Fest für die in unserem Quartier ansässige Brauerei ein wichtiger Kunde.»
Die Mehrheit des Vorstands hat sich aber gegen eine Verlängerung ausgesprochen. Die Kritikpunkte sind auf der Website aufgeführt: «Ich anerkenne, dass sich die Veranstalter an die Auflagen halten. Aber sie haben die Immissionen im Anschluss an das Fest kaum im Griff. Es ist nicht so, dass um 24 Uhr Schluss mit dem Lärm ist», so ein Vorstandsmitglied. Die Lärmbelästigung sei massiv, zumal jeden Abend die exakt gleiche Ballermann-Musik laufe, schreibt eine andere Person.
Dieses Jahr findet das Oktoberfest vom 19. bis 28. Oktober jeweils von Donnerstag bis Samstag statt. Der Vorverkauf für bisherige Kunden startet diesen Samstag; die Reservation für alle weiteren Interessierten ist ab Donnerstag, 10 Uhr möglich.