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Die Neugestaltung des Badener Schulhausplatzes hat am Bezirksgebäude Schäden hinterlassen. Die Behebung der Risse wird mehrere zehntausend Franken kosten.
Drei Jahre lang wurde auf dem Badener Schulhausplatz gebohrt, gehämmert und gebaut. Die Neugestaltung der meistbefahrenen Kreuzung im Aargau verursachte Immissionen wie Lärm und Schmutz – aber auch Erschütterungen. Letztere hinterliessen am denkmalsgeschützten Bezirksgebäude, das in den 1850er-Jahren als Schulhaus errichtet wurde und in dem sich heute die Kantonspolizei befindet, Schäden. Das berichtete am Donnerstag das «Regionaljournal SRF».
Die Stadt Baden sei auf den Kanton zugekommen, weil sie Rissbildungen am Bezirksgebäude festgestellt habe, sagte Heiko Dobler von der kantonalen Denkmalpflege. Daraufhin habe es eine Begehung vor Ort gegeben, bei der er sich ebenfalls ein Bild gemacht habe. «Es ist nichts Besorgniserregendes. Aber es handelt sich um einen Schaden, der mutmasslich durch die Baumassnahmen entstanden ist und als solcher wieder instand gesetzt werden muss.»
Auf Anfrage sagt Dobler, dass sich hauptsächlich an der Fassade Risse gebildet hätten. «Das Gebäude besteht aus einem historischen Bruchstein-Mauerwerk», sagt der Fachspezialist. «Dadurch reichen kleine Erschütterungen und Fundamentsetzungen aus, damit das Gebäude Schaden nimmt. Es handelt sich bisher vorwiegend um einen ästhetischen Mangel. Trotzdem muss dieser repariert werden, um eine Ausweitung des Schadens zu verhindern.» Ob dies im Rahmen einer Risssanierung oder einer ganzheitlichen Fassadenrenovation passieren soll, sei noch Gegenstand von Abklärungen.
«Es ist unerlässlich, dass dieses Schutzobjekt eine angemessene und fachgerechte Schadensanierung erfährt, welche in Absprache mit der kantonalen Denkmalpflege zu bestimmen ist», betont Manfred Schätti, Leiter Immobilien der Stadt Baden. «Ein blosses Flicken und Ausbessern wäre der falsche Ansatz und würde diesem historischen Zeitzeugen nicht gerecht. Die inneren und äusseren Rissschäden sind unter Beizug von Experten zu beheben.» Wann die Sanierung erfolgt, wird sich im Verlaufe der Gespräche zeigen. «Zeitdruck haben wir nicht», sagt Schätti und fügt an: «Es besteht keinerlei Sicherheitsrisiko, weder für die Nutzer noch für die Passanten.» Neben dem Bezirksgebäude sind der Stadt keine weiteren Bauwerke in ihrem Eigentum bekannt, die Schaden genommen hätten.
Lässt sich die Schadenssumme beziffern, die am Bezirksgebäude durch die Bauarbeiten entstanden ist? «Ein von uns beauftragtes Fachbüro hat Rissaufnahmen gemacht und die Kosten auf rund 47'000 Franken geschätzt», sagt Marcel Voser, Gesamtprojektleiter des Kantons. Man habe zwar mit einer kleineren Summe gerechnet, jedoch habe man in Kauf nehmen müssen, dass ein historisches Gebäude, das sich unmittelbar vor der Baugrube befinde, in Mitleidenschaft gezogen werden könne. Die Schadenskosten, die durch das Bauprojekt entstanden sind, übernimmt der Kanton. «Wie bei anderen Bauprojekten auch sind für solche Fälle Positionen im Budget eingestellt», erklärt Voser.
Keine Schäden habe es hingegen beim «Falken»- oder dem «Kiste»-Gebäude gegeben. Mittels Erhebungen, die vor Baustart gemacht wurden, kläre man nun ab, ob allenfalls weitere Liegenschaften am Schulhausplatz Schaden genommen haben.