Im Februar wird über den Kreditantrag von 19,365 Millionen Franken abgestimmt. Das Interesse am neuen Oberstufenzentrum ist nach wie vor gross. Ruhiger geworden sind die Kritiker des Projekts und dessen Kosten.
Dies zeigte sich an der Informationsveranstaltung von Montag, als die Fachplaner des Oberstufenzentrums den Fortschritt des Projekts präsentierten und Kostenplaner Marcel Mathe vom Architekturbüro Bosshard und Partner aus Zürich im Detail über die prognostizierten Baukosten informierte. Nicht einmal die FDP-Ortspartei, die dem Projekt bisher sehr kritisch entgegenstand, meldete sich in der Fragerunde zu Wort.
FDP äussert sich positiv
Am 19.Februar werden die Stimmberechtigten der vier Partnergemeinden Bellikon, Niederrohrdorf, Oberrohrdorf und Remetschwil an der ausserordentlichen Gemeindeversammlung über den Kreditantrag von 19,365 Millionen Franken abstimmen (s. Text rechts). Ein Entscheid, der für den Rohrdorferberg von grosser Bedeutung ist: Wird der Kreditantrag abgelehnt, fehlt den Rohrdorfer Gemeinden der Schulraum: «Wir hätten dann keinen Platz für die rund 140 Rohrdorfer Bezirksschüler», erklärt Stephan Uhlig, Präsident der Kreisschulpflege. Man müsste erneut mit den Schulen Baden und Mellingen Gespräche führen und nach Übergangslösungen suchen.
Dass es bei der Abstimmung zu Widerstand kommt, damit rechnet der Gemeindeammann von Niederrohrdorf Gregor Naef nicht. «Auch die FDP steht dem Projekt jetzt positiv gegenüber.» Dies bestätigt die FDP-Ortspartei Niederrohrdorf in einer Stellungnahme an die Aargauer Zeitung. «Die FDP hat sich intensiv mit dem Projekt auseinandergesetzt. Dank ihrer kritischen Haltung zum Projekt und den Kosten hat sie viel dazu beigetragen, dass heute ein gutes, zukunftsorientiertes Projekt vorliegt, hinter dem auch die FDP Niederrohrdorf stehen kann».
Fassade unter Kritik
Martina Egger, Präsidentin der Planungskommission, und René Roca, Vizepräsident, notierten die Anregungen aus dem Publikum an der Infoveranstaltung. «Da vor der Abstimmung im Februar keine Sitzung der Baukommission mehr stattfindet, werden wir die Anliegen mit den Architekten direkt besprechen», versicherte Egger. Der finanzielle Spielraum sei sehr eng, aber man nehme die Anliegen ernst.
Hauptkritikpunkt war die Fassade. «Können Sie garantieren, dass sich die Fassade an der Nordseite nicht verfärbt», wollte ein Votant. Bauphysiker Tobias Kraft räumte ein, dass die Nordseite aufgrund der Bäume kritischer ist. Er versicherte, dass der Schutz der Fassade mit dem groben Verputz gewährleistet sei. «Zudem hemmt die dichte Isolation einen Pilzbefall.» Dass das Schulhaus 2023 an seine Grenzen stossen wird, darüber wurde kein Hehl gemacht. «Aus diesem Grund haben wir eine Aufstockungs- und eine Anbaumöglichkeit», erklärte Stephan Uhlig. Jetzt Schulraum für die Zukunft zu bauen, mache keinen Sinn. «Jedes leer stehende Schulzimmer kostet Geld.»