Baden
Romantische Stimmung bei Glühwein und Märchenerzählern

Der Adventszauber hat die untere Altstadt belebt und ist ein Anfang für zukünftige Initiativen – beispielsweise einer Modeschau auf der Holzbrücke. Es herrscht eine Art Aufbruchsstimmung in der unteren Altstadt.

Ursula Burgherr
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Adventszauber
8 Bilder
Stefan Nussbaumer hilft mit, die Badener Unterstadt in Kerzenlicht zu tauchen
Im Scandinavian Deli von Eva Jönsson ist auch die Weihnachtsfrau zu Gast
Im neuen Scandinavian Deli ist auch die Weihnachtsfrau zu Gast
Diego spielt mit der Weihnachtsbox am Stand des Kinderhorts
Der schön eingerichtete Coiffeursalon Scarabelli in der Unterstadt
Am Stand des Badener Kinderhorts
Auch die Kunstgalerie in der Unterstadt lockt bis am späten Abend die Besucher an

Adventszauber

Patrick Züst

Nicht nur die offiziell schönste Weihnachtsbeleuchtung der Schweiz, sondern auch 1000 flackernde Kerzen tauchten gestern die Gassen von Badens unterer Altstadt in ein magisches Licht und zogen zum Adventszauber Hunderte von Flanierenden an.

Aber war es nur der einzigartigen romantischen Stimmung und den zahlreichen Glühwein- und Essständen sowie Märchenerzählern und Musikanten zuzuschreiben, dass plötzlich so viel Leben in einem Teil Stadtteil herrschte, der oft wie ausgestorben wirkt?

Das Klagen der Ladenbesitzer über mangelnde Kundenfrequenz ist nicht mehr so laut wie auch schon. Beim Gang durch das festlich illuminierte Quartier entdeckt man zahlreiche neue Geschäfte, deren Besitzer festen Willens sind, das Viertel aus seinem Dornröschenschlaf zu erwecken, was bisher unter anderem dem Café Meise zu einem grossen Teil gelang.

Sandro Scarabelli zog mit seinem Coiffeursalon im Mai 2015 von der Badstrasse in die frisch renovierte städtische Liegenschaft an der unteren Halde 5 und ist hier glücklich. «Die Altstadt hat wahnsinnig viel Charme und die Geschäfte laufen sehr gut», meint er, während er draussen Fackeln anzündete.

Nächstes Jahr möchte er auf der Holzbrücke eine Modeschau machen und hofft auf Unterstützung der Stadt. Einer, der bei solch einem Anlass sicher mitzieht, ist Schuhmacher Peter Fasnacht– seit 12 Jahren vor Ort.

«Dieser vorweihnachtliche Event ist ein zündender Funke, aber wir müssen einen Flächenbrand entfachen», sinnierte er symbolisch. Seine Idee, in jeder Jahreszeit ein Happening wie den Adventszauber zu veranstalten, stösst auf viel Gegenliebe.

«Initiativen müssen jedoch von den Ladenbesitzer und Gastronomiebetreibern kommen, dann beteiligt sich auch die Stadt mit finanziellen Beiträgen – der Goodwill ist da», bekundet er.

Seit Mai 2015 ist Eva Jönsson mit ihrem «scandinavian deli» in der sich ebenfalls in städtischem Besitz befindenden Immobilie untere Halde 7 und bietet nordische Küche an. Sie will im Sommer auch draussen servieren und damit für Belebung sorgen.

Die Redaktion vom Magazin Grosseltern, welche diesen Sommer in die Räume der Kronengasse 4 einzog, oder die Finnin Päivi Tissari, die seit 2014 Wohnaccessoires und Geschenkartikel anbietet, sorgen für frischen Wind. Es herrscht eine Art Aufbruchsstimmung in der unteren Altstadt, und fast alle hoffen dank neuen Ideen und Engagements auf bessere Zeiten als auch schon.