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An der Künstler-Vernissage wurde die 18. Spezialedition des Stadtweins präsentiert. Erstmals war auch ein Vertreter der Gemeinde Ennetbaden dabei.
Die Vernissage der Künstleredition des Badener Stadtweins wird je länger je mehr zu einem gesellschaftlichen Ereignis: Diese Woche fanden sich rund 150 Gäste in der Ennetbadener Spitaltrotte ein. Eingeladen hatte die Reben- und Trottenkommission der Ortsbürgergemeinde Baden. «Dass erstmals auch ein Vertreter der Ennetbadener Gemeinde gekommen ist, erfüllt mich natürlich mit grosser Freude», sagt Martin Perini, Mitglied der Kommission.
Wie immer waren die Anwesenden gespannt, welcher Künstler dieses Jahr die Etikette der Spezialedition gestaltet hat. Claudia Spinelli, Leiterin des Kunstraums Baden, lüftete das Geheimnis: Es ist Ursula Rutishauser, die in Untersiggenthal lebt und seit rund vier Jahren in ihrem Atelier im Merker-Areal arbeitet.
Wenig später wurde auch das Sujet enthüllt. Die Etikette zeigt ein rotes Herz – auf den zehn Magnumflaschen sind sie aber goldig. «Als ich für die Gestaltung der Etikette angefragt
wurde, musste ich mir das nicht lange überlegen», sagt Rutishauser. «Rotwein hat für mich viel mit Herzblut zu tun. Immer wenn man eine Flasche Rotwein öffnet, verbreitet sich sofort Herzlichkeit am Tisch.» Deshalb sei das Sujet für sie bald festgestanden – ein Herz sollte es sein. «Das war insofern auch naheliegend, weil ich mich als Künstlerin auch sonst mit Organen beschäftige.»
So schnell die Frage nach dem «Was» beantwortet war, so rasch war für Rutishauser klar, welche Technik bei der Herstellung der Etikette zur Anwendung kommen soll. «Ich arbeite vor allem mit Messer und Schere auf Papier und mit papierähnlichem Material. Zudem nutze ich Techniken des Wasserstrahl- und Laserschnitts.» Diese habe sie auch bei der Etikette angewendet.
So wurde der Herz-Prototyp von Hand ausgeschnitten und anschliessend auf Kunststofffolien reproduziert. «Wir haben alle Etiketten – also streng genommen sind es gar keine, sondern einfach die Herzform – selbst von Hand auf die Flaschen geklebt», sagt Rutishauser lachend. Bei der Farbe habe sie sich für ein Rot entschieden, weil «das sowohl auf den vollen wie auch auf den leeren Flaschen funktioniert».
Rutishauser Arbeiten können in den nächsten Tagen in der Spitaltrotte bestaunt werden. «Die Arbeit hat wahnsinnig Spass gemacht. Und ich habe als Künstlerin sehr viel Wertschätzung und Wohlwollen erfahren seitens der Reben- und Trottenkommission.»
Spass macht laut Winzer und Gastgeber Jürg Wetzel auch der Inhalt der Flaschen. Während es sich bei der Spezialedition um einen Pinot Noir Barrique, Jahrgang 2014, handelt, trinkt man beim «normalen» Stadtwein die Jahrgänge 2015/2016. «Die 15er und 17er sind sehr ähnlich; haben einen grossen Alkoholgehalt und sind sehr kräftig», sagt Wetzel. Der 16er hingegen zeichne sich eher durch eine «wunderschöne Frucht» aus.
Wer sich selber von der Qualität überzeugen will, kann das ab heute bis Sonntagabend an den traditionellen Trottentagen tun. Diese finden seit 1989 jeweils im Mai in der Spitaltrotte Ennetbaden statt. Über 40 Weine aus der Region Baden stehen zur Degustation bereit. Die vier regionalen Weinbaubetriebe Weingut Jürg Wetzel, Weingut Goldwand Michael Wetzel, Weingut Martin Wetzel Würenlos sowie das Rebgut der Ortsbürgergemeinde Baden stellen nicht nur ihre vielfältigen Weine vor, sondern stellen in lockerer und gemütlicher Runde auch ihre Betriebe und ihr Schaffen vor.
«Ein interessantes Rahmenprogramm für Jung und Alt sorgt für Unterhaltung. Selbstverständlich werden auch die beliebten Führungen durch den Betrieb im Weinkeller in der Spitaltrotte wieder durchgeführt», sagt Martin Perini. In der Festwirtschaft werden knusprige Flammkuchen und feine Grilladen angeboten und dazu die passenden Weine und weitere Getränke serviert. Für die jüngsten Besucher steht ein betreuter Kinderhort bereit.
Trottentage Ennetbaden in der Spitaltrotte: Freitag, 3. Mai, von 17 bis 22 Uhr
Samstag, 4. Mai, von 11 bis 22 Uhr
Sonntag, 5. Mai, von 11 bis 17 Uhr