Landhockey
Rotweiss Wettingen ist die Nummer drei in Europa

Die Frauen von Rotweiss Wettingen gewinnen in der Königsklasse sensationell die Bronzemedaille.

Alexander Wagner
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Rotweiss Wettingen feiert die Bronzemedaille. Trainer Marcus Ventar (Mittlere Reihe links).
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Rotweiss jubelt nach dem Gewinn der Bronzemedaille.
Rotweiss Wettingen feiert die Bronzemedaille
Rotweiss Wettingen jubelt über den Gewinn der Bronzemedaille.
Stephanie Wälti (Mitte) und Rotweiss feiern.
Rotweiss Wettingen jubelt nach dem Sieg im kleinen Final.
Jubel bei Rotweiss Wettingen um Trainer Marcus Ventar (Mitte) nach der Halbfinalqualifikation.
Stephanie Wälti (Mitte) wurde zur besten Spielerin gewählt von OK-Mitglied Urs Wernli (rechts, RWW).
Karin Bugmann (links, Rotweiss) gegen Empar Gil (rechts, Madrid).
Stephanie Wälti (Rotweiss) wurde zur besten Spielerin gekürt.

Rotweiss Wettingen feiert die Bronzemedaille. Trainer Marcus Ventar (Mittlere Reihe links).

foto-net / Alexander Wagner

Der Landhockeyclub Rotweiss Wettingen konnte im heimischen Tägi gleich auf zwei Ebenen brillieren: Zum einen platzierten sich die Frauen Mitten in der europäischen Elite, zum anderen wurde der Verein für die hervorragende Organisation des Europacups der Frauen geehrt und hat einmal mehr bewiesen, welch guter Gastgeber er ist.

Das Frauenteam von Rotweiss Wettingen ist erst letztes Jahr in die höchste europäische Division aufgestiegen. Deshalb war es das primäre Ziel, sich in diesem elitären Zirkel zu behaupten. Doch was für eine fantastische Gruppenphase legte die Equipe aus Wettingen hin: Gleich zwei Siege und ein Unentschieden erspielten und erkämpften sich die Rotweissen. Damit gingen sie ungeschlagen als Gruppenerste in die Halbfinals. Auch gegen das physisch klar überlegene Team aus Minsk (Weissrussland) lagen die Wettingerinnen zuerst mit 3:1 und nach dem Seitenwechsel mit 4:3 in Führung. Doch am Ende ging im vierten Spiel in zwei Tagen etwas die Luft aus. Zudem wurde jeder kleinste Fehler brutal bestraft.

Stephanie Wälti beste Spielerin

Im kleinen Final setzten sich die Wettingerinnen gegen den Club Campo aus Madrid erneut durch. Diesmal gewannen die Rotweissen gegen den Grossclub aus der spanischen Hauptstadt mit 3:2. Damit gewann das Team von Trainer Marcus Ventar die Bronzemedaille und etablierte sich Mitten in der europäischen Spitze. Und dies ausgerechnet am Geburtstag des Trainers – ein schöneres Geschenk hätte ihm das Team wohl kaum machen können. Zwei Treffer steuerte erneut Stephanie Wälti bei, die in der Torschützenlisten den zweiten Rang belegte. Doch es kam noch viel besser für den Captain von Rotweiss: Die 28-jährige Apothekerin wurde zur besten Spielerin des Turniers gewählt.

Weil sich sowohl die Männer als auch die Frauen bereits wieder den Schweizer Hallenmeistertitel gesichert haben, sind die Rotweissen auch nächste Saison mit beiden Teams in der europäischen Königsklasse vertreten.

Hervorragender Gastgeber

Und weil die Wettinger nicht nur als herausragende Athleten glänzten, sondern von der Europäischen Landhockeyfederation (EHF) ebenfalls die besten Noten erhielten, kann es durchaus sein, dass sich die Aargauer erneut um die Austragung eines absoluten Highlights bewerben werden.

«Es war wirklich toll. Ein Topevent und für uns ein voller Erfolg», freute sich OK-Präsidentin Monika Aebi. «Nicht nur die Medaille für unsere Frauen ist sensationell, sondern wir hatten auch an drei Tagen ein volles Tägi. Die EHF war mehr als glücklich und auch von den Mannschaften erhielten wir nur positive Rückmeldungen», zog Aebi ein rundum positives Fazit. Natürlich freut sie sich doppelt. Zum einen über den tollen Anlass, den sie mit ihrem OK-Team auf die Beine stellte, zum anderen über den überraschenden und herausragenden sportlichen Erfolg ihrer Tochter.

Es war erst das zweite Mal, dass sich die besten Hockeyteams des Kontinents in der Schweiz trafen. 2001 organisierte Rotweiss Wettingen den Europacup für die Männer. «Wir sind denn auch von den Helfern her an die Grenzen gestossen», gibt Aebi zu. «Aber die grosse Hockeyfamilie hat es toll gemeistert und jeder hat jedem geholfen», betont sie.