Letztes Jahr sammelte ein Komitee Unterschriften für den Erhalt des «Royals». Nur: Dem Stadtrat wurden diese bis jetzt nicht übergeben. Das Komitee sagt weshalb.
Seit letzter Woche steht fest, dass sich die Betreiber des Kulturbetriebs im «Royal» im Juni 2016 zurückziehen werden. Dann endet auch das Mietverhältnis zwischen der Stadt Baden und der Eigentümerin – der Zuriba AG, was wiederum das Ende des Kulturbetriebs zu Folge hat. Mit dem Rückzug will die Betriebsgruppe potenziellen Nachfolgern den Weg für einen Neustart ebnen (BT vom 2. April).
Dabei betonen die Betreiber auch, dass es viele Personen gebe, die sich für die Nachfolge interessieren. Tatsächlich: Das «Royal» ist in Baden und in der Region nach «nur» drei Jahren Betrieb bereits fest verankert. Letzen Sommer lancierte ein Komitee gar eine Unterschriftensammlung für den Erhalt des Kulturbetriebs. Ziel des Komitees: Sie erhofften sich eine öffentliche Debatte über das «Royal» mit dem Ziel, dass aus dem temporären Kulturbetrieb ein definitiver werden kann. Sowohl dem Komitee wie auch Betriebsgruppe war es dabei von Anfang an wichtig, zu betonen, dass es sich um zwei verschiedene Gruppierungen handle. Ende letzten Jahres verkündete das Komitee denn auch stolz, man habe bereits 5000 Unterschriften gesammelt.
Doch seither ist es ruhig geworden ums Komitee; die Unterschriften sind bis heute nicht dem Stadtrat übergeben worden. Weshalb? ««Wir haben bisher gezögert, die Petition mit rund 5000 Unterschriften dem Stadtrat zu übergeben, weil wir zwischenzeitlich gar nicht mehr sicher waren, ob er überhaupt der richtige Adressat ist», sagt Cindy Wittmer vom Petitions-Komitee. Zudem sei man auch im Zweifel gewesen, ob das Einreichen der Petition Ende letzten Jahres nicht gar kontraproduktiv hätte sein können, «weil wir hofften, dass sich aufgrund von Bestrebungen ausserhalb des Petitionskomitees noch Chancen für den Kulturbetrieb im ‹Royal› ergeben».
Nachdem nun aber feststehe, dass der Eigentümer auf dem Postareal nicht den grossen Wurf plane, sondern das ehemalige Kino lediglich neu nutzen wolle, habe sich die Ausgangslage auch für die Petitionäre geändert. «Dies umso mehr, als auch Stadtrat Markus Schneider im letzten BT-Artikel durchblicken lässt, dass die Stadt durchaus darüber nachdenkt, mit dem Eigentümer wieder Gespräche aufzunehmen», so Wittmer. Das Komitee werde deshalb in den nächsten Tagen zusammensitzen und das weitere Vorgehen beraten. Wittmer: «Denn die bisher 5000 Unterzeichnenden setzten sich nicht nur für den Erhalt des Hauses, sondern auch für den Kulturbetrieb ein.»