Fall Lucie
Rund 100 Frauen melden sich bei Aargauer Polizei im Fall Lucie

Das Tötungsdelikt am Freiburger Au-pair-Mädchen Lucie bewegt Bevölkerung und Politik noch immer. An einer Trauerfeier in Pfäffikon SZ, wo Lucie zuletzt gelebt hatte, nahmen am Abend über 200 Personen teil.

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Zeichen der Trauer im Fall Lucie

Zeichen der Trauer im Fall Lucie

Keystone

In der vordersten Bankreihe der St.-Meinrad-Kirche sassen jene Personen, die der 16-jährigen Lucie am nächsten standen, die Familie und die Gastfamilie. Rechts vom Altar stand ein grosses Bild von Lucie, die zuletzt als Au-Pair in Pfäffikon gelebt hatte.

Die Trauerfeier war schlicht, aber ergreifend. Besonders bewegend war der Auftritt der Gasteltern, die bei ihren Ansprachen mit Tränen zu kämpfen hatten. Der Vater schilderte Lucie als offene und lebensfrohe Person, "die immer ein Lachen im Gesicht trug". Ihre Herzlichkeit sei ansteckend gewesen. Lucie habe zur Familie gehört.

Auf dem Zeugenaufruf der Aargauer Kantonspolizei meldeten sich bisher rund 100 junge Frauen. Die Frauen gaben an, dass sie wie Lucie vom mutmasslichen Mörder des Mädchens für Fotoaufnahmen angesprochen worden seien. Fünf Frauen waren sogar beim späteren Täter zu Hause.

Nach Angaben der Polizei wurden die jungen Frauen vom 25-jährigen Aargauer beim Hauptbahnhof Zürich oder in Baden AG kontaktiert. Die detaillierten Befragungen stehen jedoch noch aus. Die Aargauer Kantonspolizei schliesst nicht aus, dass noch mehr Frauen beim mutmasslichen Täter zu Hause waren.

Eine PUK soll die Handydaten-Panne der Schwyzer Justiz im Fall Lucie untersuchen. Dies beschloss der Schwyzer Kantonsrat mit 48 zu 26 Stimmen. Die verzögerte Herausgabe der Handydaten muss nach Ansicht des Parlaments deshalb aufgearbeitet werden, um ähnliche Pannen in Zukunft zu vermeiden und das Vertrauen in die Justiz wieder herzustellen.

Die Untersuchungsrichterin des Schwyzer Verhöramts hatte sich öffentlich über eine Intervention des Kantonsgerichtspräsidenten beklagt. In der Folge war von Missverständnissen, Einschüchterungen und mangelnder Kommunikation die Rede.