Niederrohrdorf
Rüsler-Pavillon muss her: Gemeinde baut in letzter Minute

Kaum sind die Arbeiter beim Oberstufenzentrum Rohrdorferberg in den letzten Zügen, steht das nächste Projekt am Start. Beim Schulhaus Rüsler muss ein Pavillon her, Schülerzahlen steigen rasant.

Erna Jonsdottir
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Unter Zeitdruck wird bei der Primarschule Rüsler ein Pavillon gebaut. Bauverwalter Sandro Fischer (l.) und Polier Frank Brogle besprechen die nächsten Schritte. Cris Iseli

Unter Zeitdruck wird bei der Primarschule Rüsler ein Pavillon gebaut. Bauverwalter Sandro Fischer (l.) und Polier Frank Brogle besprechen die nächsten Schritte. Cris Iseli

Chris Iseli/AZ

Die Gemeinde Niederrohrdorf kommt, was den Schulraum betrifft, nicht zur Ruhe. Kaum sind die Arbeiter beim Oberstufenzentrum Rohrdorferberg in den letzten Zügen, steht bereits das nächste Projekt am Start: der Bau eines Pavillons zur Erweiterung des Schulhauses Rüsler.

«Innert nur vier Monaten müssen zwei Klassenzimmer, ein Gruppenraum und WC-Anlagen bereit stehen», erklärt Bauverwalter Sandro Fischer, der aufgrund des Zeitdrucks sogar von einer Art «Mission Impossible» spricht.

«Die Arbeiten laufen auf Hockdruck, wir werden die Mission Mithilfe aller Beteiligten schaffen», ist Fischer zuversichtlich. Seit der Auftragserteilung durch den Gemeinderat im April haben Arbeiter den Bauplatz neben dem Schulhaus Rüsler erschlossen, derzeit sind sie mit dem Fundament für die Pavillons beschäftigt.

Die Kosten für die Erschliessung belaufen sich auf 115 000 Franken, die Miete des Pavillons kostet monatlich 9072 Franken. Die Ausgaben, die dieses Jahr anfallen, werden in die laufende Rechnung 2015 aufgenommen, diejenigen des nächsten Jahres kommen ins Budget 2016. Weshalb aber so kurzfristig? Hätten Schule und Gemeinderat nicht früher realisieren müssen, dass es neuen Schulraum braucht?

1.-Klässler auf Vormarsch

«Die Statistiken waren diffus», betont Fischer. Die Bevölkerungszahlen der letzten Quartale hätten trotz der Baustellen im Dorf keine Tendenzen auf ein sprunghaftes Anwachsen der Klassen hingewiesen.

«Spezialisten analysierten die Bevölkerungszahlen sowie die Schülerzahlen neu», sagt er. Nach einer Sitzung mit der Schulpflege habe der Gemeinderat sofort handeln müssen.

Gemeinderätin Martina Egger fügt an: «Wir wussten zwar, dass die Schülerzahlen ansteigen, aber nicht in dieser Geschwindigkeit und in der Menge.» Laut Egger nimmt die Schülerzahl im Schuljahr 2015/16 um 62 Kinder auf 347 Kinder zu. «Wir werden von 1.-Klässlern überrollt», sagt sie. Und es werden in Zukunft noch mehr: Die Geburtenrate in Niederrohrdorf sei gross. «Familien tendieren heute auf zwei Kinder und mehr», stellt Egger fest.

Auch im Kindergarten wird es eng. Deshalb werden ab August sechs anstelle von fünf Kindergartenabteilungen geführt. «Die sechste Abteilung kommt ins Schulhaus Dorf», erklärt Adrian Bacher, Schulpflegepräsident und Vorsitzender Arbeitsgruppe Schulraumerweiterung. Von den 347 Kindern sind übrigens 104 Kindergärtler. «Die Kindergartenzahl wäre noch höher, hätten nicht einige Eltern ihre Kinder zurückgestellt», sagt Bacher.

Laut Egger, auch Mitglied der Arbeitsgruppe Schulhauserweiterung, ist die Schulraumplanung in vollem Gange. Der Pavillon sei als langfristige Lösung gedacht. «Er lässt sich um zwei Etagen aufstocken, oder um vier Schulzimmer erweitern.» Wie Egger erklärt, werden diese sechs Schulzimmer im Pavillon aber längerfristig nicht reichen. Ob das Schulhaus Rüsler umgebaut werden soll, darüber will sie noch nichts sagen. «Wir haben diverse Varianten ausgearbeitet, in die Details gehen, möchte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.»