Wettingen
Sandro Sozzi steigt für CVP ins Rennen um den Gemeinderatssitz ein

Sandro Sozzi will im Herbst für die Christdemokraten den Gemeinderatssitz zurückgewinnen, den die Partei im Februar verloren hat. Mit dem 34-jährigen Einwohnerrat setzt die Partei bewusst auf die neue Generation.

Sabina Galbiati
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Sandro Sozzi, CVP-Gemeinderatskandidat

Sandro Sozzi, CVP-Gemeinderatskandidat

AZ

Gut drei Monate ist es her, dass die CVP einen von zwei Sitzen im Gemeinderat nach Jahrzehnten verloren hat. Roland Michel unterlag knapp dem gewählten FDP-Kandidaten Martin Egloff. Dass die Christdemokraten den Sitz zurückgewinnen wollen, war schnell klar. Es stellte sich lediglich die Frage, wen sie bei den Gesamterneuerungswahlen im Herbst ins Rennen um den verlorenen Sitz schicken werden. Nun hat die Partei gestern Abend ihren Einwohnerrat Sandro Sozzi für diese Aufgabe nominiert. Der 34-Jährige wird als Gemeinderatskandidat für die CVP antreten. «Sandro Sozzi bringt das nötige Wissen, die Erfahrung und genügend Zeit für dieses anspruchsvolle Amt mit», sagt Ortsparteipräsident Roland Michel. Sozzi wurde 2009 in den Einwohnerrat gewählt. Dort gehört er seit 2012 der Geschäftsprüfungskommission an. Zudem war er bereits von 2008 bis 2012 Mitglied der Jugendkommission.

Mit dem jungen Kandidaten setzt die CVP bewusst auf die nächste Generation. Für Roland Michel (50) stand eine erneute Kandidatur deshalb ausser Frage: «Einerseits sind berufliche Gründe dafür verantwortlich. Andererseits haben wir die Wahl vom Februar analysiert und entschieden, auf einen anderen Kandidaten zu setzen.»

Dem aktuellen Gemeinderatsgremium gehören ausschliesslich Mitglieder an, die 50 Jahre oder älter sind. «Als jüngeres Mitglied kann ich dem Gemeinderat neue Inputs geben und habe durch meinen Alltag als junger Familienvater und angehender Unternehmer eine andere Sichtweise auf die Gemeinde», sagt Sozzi. «Das Politisieren liegt quasi in der Familie», sagt Sozzi, dessen Grossvater bereits bei der Gründung des Einwohnerrats ins Gemeindeparlament gewählt wurde. «Nach acht Jahren in der Legislative reizt mich nun der Wechsel in die Exekutive und die Herausforderung, die Gemeinde positiv weiterzuentwickeln.» Auch beruflich steht eine Veränderung ins Haus. Der studierte Umweltingenieur hat mehrere Jahre internationale Projekte für den Bau von industriellen Anlagen geleitet. Doch nun will er in absehbarer Zeit den elterlichen Bauern- und Therapiehof in Wettingen übernehmen, wo er inzwischen arbeitet.

Respekt vor dem Wahlkampf

Klar ist: In Wettingen steht ein heisser Wahlkampf bevor. Denn die SVP will mit Daniel Notter (44) ihren Sitz von Daniel Huser, der nach 16 Jahren nicht mehr zur Wiederwahl antritt, verteidigen. Die EVP will ihren 2013 verlorenen Sitz von Heiner Studer mit Lutz Fischer-Lamprecht (49) zurückgewinnen. Bei der SP treten die bisherigen Gemeinderäte Markus Maibach und Kirsten Ernst zur Wiederwahl an. Und obwohl die FDP ihre Nominationsveranstaltung erst im Juni abhält, kann man davon ausgehen, dass Vizeammann Antoinette Eckert und Martin Egloff zur Wiederwahl antreten. Dasselbe gilt für den parteilosen Gemeinderat Philippe Rey. Zudem hat die CVP, wie zu erwarten war, Roland Kuster als Gemeindeammannkandidat nominiert. «Der Herbst wird spannend. Ich habe Respekt vor dem Wahlkampf, freue mich aber auf diese Herausforderung», sagt Sozzi.