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Einen wunderbaren Konzertabend in der Trafohalle gab das Orchester Sinfonia Baden gemeinsam mit dem Freiburger Pianisten Simon Savoy.
Während draussen trübes Herbstwetter herrschte, lockte am Sonntagabend das Symphonieorchester Sinfonia Baden in die wohlig-warme, gut besuchte Trafohalle. Der neue musikalische Leiter des Orchesters, Roman Blum, eröffnete die Konzertsaison mit dem Thema «Schicksalstöne».
Blum ist in der Region Baden aufgewachsen, er studierte nach der Matura in Wettingen an der Luzerner Hochschule für Musik. Seit dem letzten Sommer leitet er die Sinfonia. Es war ein sehr gelungenes Eröffnungskonzert am Sonntag: Ludwig van Beethovens Klavierkonzert Nr. 3 in c-Moll war ein erfreuliches Erlebnis. Beethoven hat das Werk um 1800 geschrieben, an einem Wendepunkt in seinem Leben. Uraufgeführt wurde es im April 1803 in Wien.
Das Wechselspiel zwischen feinen Klaviertönen, Streichern, Bläsern und Hornklängen gelang der Sinfonia und dem Solisten Simon Savoy gestern ausgezeichnet. Der 40-jährige Pianist und Kontratenor aus dem Kanton Freiburg studierte unter anderem beim Badener Karl-Andreas Kolly in Winterthur.
Savoy spielte gestern mit einer grossen Leichtigkeit und Klarheit. Das Orchester, Roman Blum und Simon Savoy ernteten vor der Pause anhaltenden Applaus und Bravo-Rufe. Savoy bedankte sich mit einer leichtfüssigen Zugabe aus der Holberg-Suite von Edvard Grieg.
Noch wesentlich dramatischer und deutlich moderner, aber nicht weniger erfreulich für das Ohr war die zweite Hälfte des Konzerts. Die Sinfonie Nr. 5 in D-Dur des Briten Ralph Vaughan Williams wurde 1943 in London – mitten im Krieg und unter der Leitung des Komponisten – uraufgeführt.
Ursprünglich für ein Opernprojekt geschrieben, verwandelte Vaughan Williams dieses kraftvolle musikalische Material zu einer Sinfonie in vier Sätzen. Bei der Uraufführung wurde das Werk als Friedensbotschaft verstanden. Die Sinfonia Baden begeisterte das Publikum im Trafo gestern Abend mit dieser stimmungs- und hoffnungsvollen Sinfonie – ein grosser Genuss.