Am Dienstag hat die Stadtpolizei über dreissig Radfahrer gebüsst. Dies stösst «Pro Velo Region Baden» sauer auf. Präsident Hubert Kirrmann verlangt, dass die Polizei aus Sicherheitsgründen an mehreren Stellen ein Auge zudrücken müsse.
An der Mellingerstrasse, in der Unterführung Glas und bei der Hochbrücke haben Polizisten Radfahrer kontrolliert und mehrere gebüsst. Hubert Kirrmann, Präsident des Vereins Pro Velo Region Baden, empfindet dies als Schikane: «Diese Aktion ist übertrieben. An gewissen Stellen muss man ein Auge zudrücken.»
Kirrmann erklärt: Wer mit dem Velo von Dättwil her ins Schulhause Burghalde fahre, müsse mehrmals die Mellingerstrasse überqueren. «Besonders für Schüler und ungeübte Fahrer kann das gefährlich werden.»
Zum Beispiel in der Kurve beim Pizzablitz: Sie sei unübersichtlich und die Autofahrer würden zum Teil das Tempo nicht angemessen drosseln. «Wenn die Schüler sich nicht sicher auf der Strasse fühlen, sollte es möglich sein, dass sie auf der linken Seite auf dem Trottoir fahren können.»
Dass Velofahrer den Schulhausplatz umfahren, ist für Kirrmann verständlich. «Da es keine Spur zum Linksabbiegen hat, ist auch diese Stelle gefährlich.» Deshalb würden viele Radfahrer die Unterführung Glas benutzen. Raser, welche die Fussgänger gefährden würden, habe er noch nie gesehen.
«Wir verlangen aber dennoch seit langem, dass eine Tafel angebracht wird, welche die Velofahrer anweist, an dieser Stelle Schritttempo zu fahren.» Dies soll das Zusammenleben zwischen Fussgängern und Velofahrern fördern.
Das Rechtsabbiegen bei der Hochbrücke sollte für die Velofahrer auch bei Rot erlaubt sein, findet Kirrmann. «Beim Abzweiger von der Brugger- in die Rütistrasse ist dies auch erlaubt und mit einem speziellen Lichtsignal für die Velofahrer geregelt.»
Max Romann, stellvertretender Kommandant der Stadtpolizei, entgegnet: «Velofahrer können die Mellingerstrasse dank Fussgängerstreifen sicher queren.» Auch beim Schulhausplatz sieht er kein Problem: «Auf jeder Strasse müssen die Velofahrer mit Autos rechnen, die links vorbei fahren.»
Dass die Velofahrer in der Unterführung Glas absteigen, sei zwingend: «Es hat zu viele Fussgänger.» Trotz roter Ampel mit dem Velo in die Weite Gasse abbiegen zu können, müsste neu geplant werden. «Mit der heutigen Signalisation ist die Kollisionsgefahr aber zu gross.»