Baden
Schulhausplatz: Chrüzliberg ist nicht gleich Chrüzliberg

Die IG Lärmschutz Chrüzliberg hatte eine Beschwerde eingereicht gegen das Schulhausplatz-Projekt, diese aber zurückgezogen. Der gleichnamige Quartierverein erhielt verärgerte Anrufe und musste sich rechtfertigen, dabei unterstützt er das Projekt.

Pirmin Kramer
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Ruth Sulzer, Präsidentin des Quartiervereins Chrüzliberg, mit Stadtrat Roger Huber im Jahr 2008. (AZ-Archiv)

Ruth Sulzer, Präsidentin des Quartiervereins Chrüzliberg, mit Stadtrat Roger Huber im Jahr 2008. (AZ-Archiv)

Aargauer Zeitung

Ruth Sulzer, Präsidentin des Quartiervereins Kreuzliberg, erhielt in den vergangenen Wochen einige verärgerte Anrufe. Warum sich der Verein erdreiste, mit einer Beschwerde gegen den Neubau des Schulhausplatzes vorzugehen und damit das Projekt zu blockieren, wurde sie am Telefon, zum Teil auch im Vieraugengespräch, gefragt. «Ich musste vielen Leuten erklären, dass unser Verein, der Quartierverein Kreuzliberg, rein gar nichts mit der Interessengemeinschaft Lärmschutz Kreuzliberg zu tun hat.»

Sulzer hat sich nun beim «BT» gemeldet, um folgende Nachricht zu verbreiten: «Unser Quartierverein Kreuzliberg distanziert sich in aller Form von der oben genannten Interessengemeinschaft. Die einzige Gemeinsamkeit besteht darin, dass sie ebenfalls das Wort Kreuzliberg im Namen verwendet», sagt Sulzer.

Die IG Lärmschutz Kreuzliberg mit ihrem Präsidenten Daniel Wind hatte in den vergangenen Wochen gleich mehrmals für Schlagzeilen gesorgt. Im April wurde bekannt, dass sie ihre Beschwerde gegen das geplante Schulhausplatzprojekt ans Verwaltungsgericht weiterzog. Das kantonale Baudepartement rechnete wegen dieser Beschwerde damit, dass ein Ende der Bauarbeiten zu Beginn der Badenfahrt im Sommer 2017 voraussichtlich nicht mehr möglich sei.

Letzte Woche die Wende: Die «IG Lärmschutz Kreuzliberg» zog ihre Beschwerde wieder zurück und hofft ihre Ziele nun im Dialog statt auf langwierigem rechtlichem Weg durchsetzen zu können. Die Forderungen: Lärmschutzmassnahmen entlang der Neuenhoferstrasse sowie eine bessere Veloverbindung zum Chrüzliberg-Quartier.

Mit diesen Forderungen will der Quartierverein um Präsidentin Ruth Sulzer nichts zu tun haben. «Wir haben letztes Jahr unseren Quartierbewohnern in einer Umfrage die Möglichkeit geboten, Anliegen bezüglich des Schulhausplatzes zu formulieren. Der einzige Wunsch war, dass das Projekt möglichst schnell umgesetzt wird. Weder ein Veloweg noch ein besserer Lärmschutz wurden gefordert.

Sulzer hofft nun zweierlei: Erstens, dass der Quartiereverein nicht mehr mit der IG Lärmschutz verwechselt wird. Und zweitens, dass der Schulhausplatz möglichst schnell saniert wird. «Es ist für unsere Stadt ein sehr wichtiges Projekt.»