Nun ist es definitiv: Der Mammutbaum beim Schulhausplatz Baden wird in den kommenden Wochen gefällt, damit der Schulhausplatz saniert werden kann. Eine Umpflanzung sei nicht möglich, da der Baum zu schwer ist.
Mit 25 Metern ist er das wohl grösste Opfer, das dem künftigen Badener Schulhausplatz weichen muss: Der stolze Mammutbaum, der in der Adventszeit den gesamten Platz in weihnachtliches Licht taucht. In einer Mitteilung weist der Kanton darauf hin, dass am Montag 22. Juni die Vorarbeiten für den Umbau beginnen. «Bis zum offiziellen Baubeginn werden die Baustelle eingerichtet und Rodungen vorgenommen». Auf Anfrage bestätigt Erhard Wyss, Chefoberbauleiter der Abteilung Tiefbau des Kantons Aargau. «Der Mammutbaum wird dann gefällt. Er steht jetzt im Bereich, wo später der Lift für gehbehinderte Personen stehen wird».
Noch im vergangenen Winter machte sich sogar BT-Kolumnist Simon Libsig stark für den Erhalt des alten Riesen. Er habe grössten Respekt vor jenen, welche die Mammutaufgabe des Schulhausplatzumbaus lösen. «Noch mehr Respekt hätte ich allerdings, wenn der Mammutbaum, die riesige Tanne, die dort seit etwa 50 Jahren steht, gerettet und nicht einfach gefällt würde.» Ja sogar Badener Schulkinder schrieben dem Stadtrat, ihr grösster Wunsch sei es, «dass dieser schöne, grosse Mammutbaum am Leben bleibt».
Umsiedeln könne man den Baum nicht, sagt Wyss. «Wir haben das von einem unabhängigen Baumexperten abklären lassen.» Aus dem Gutachten geht hervor, dass der Transport in liegender Position aufgrund des hohen Gewichts von 75 bis 80 Tonnen nicht möglich ist. In senkrechter Position könnte man den Baum höchsten mithilfe eines Krans transportieren, und zwar genau soweit, wie der Arm des Kranens reicht. «Nach heutigem Gestaltungs- und Bepflanzungsplan kann aber im Projektperimeter kein geeigneter Standort angeboten werden», sagt Wyss.
Im Gegensatz zu den Schulkindern dürften sich die öV-Benutzer und Autofahrer eher für das baldige Verkehrsregime interessieren. Während der zweiwöchigen Baustellenvorbereitung wird der Verkehr noch nicht eingeschränkt. In der Zeit bis zum dritten Juli werden Container für die sanitären Anlagen der Bauarbeiter und für Werkzeuglager aufgestellt sowie Wasserleitungen und elektrische Leitungen für die Erschliessung der Baustelle gelegt.
«Die Fahrbahnen werden davon nicht tangiert sein», versichert Wyss. Die Baubüros werden im Hotel Linde eingerichtet. Obwohl der Spatenstich bereits am 3. Juli erfolgt, tritt das neue Verkehrsregime erst ab dem 21. Juli in Kraft. Ab dann wird man mit dem Auto nicht mehr über die Hochbrücke stadtauswärts fahren können (siehe Bild). «Davon ist der öV aber nicht betroffen. Zudem werden Autofahrer nach wie vor über die Hochbrücke stadteinwärts fahren können», sagt Wyss. Die Bauarbeiten an den ersten beiden Baufeldern «Kiste» und «Bezirksgebäude» dauern bis Anfang 2016.
Abgestimmt auf die Neugestaltung des Schulhausplatzes wird der Schlossbergtunnel saniert. Für den Abbruch der Tunnelschale muss der Tunnel vom Samstag 18. Juli 1 Uhr morgens bis 20. Juli um 5 Uhr gesperrt werden. Anschliessend ist der Schlossbergtunnel mit Spureinschränkungen für Auto- und Fahrradfahrer wieder offen. «Für Velos wird es eine gut abgetrennte Fahrspur geben», sagt Wyss. Für die Fussgänger bleibt er während der gesamten Bauzeit gesperrt. Weitere Karten mit den Routen der Busse sowie der Fussgänger- und Fahrradwege stehen auf der Website www.baden-zentrum.ch.