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In den Quartieren Allmend und Martinsberg mangelt es an Räumen. Gleichzeitig steht auf dem Belvédère ein altes Schützenhaus, das der Kanton unter Schutz gestellt hat. Die Stadt hat sich noch keine Gedanken gemacht, wofür es genutzt werden könnte.
In den Quartieren Allmend und Martinsberg mangelt es an Räumen für Kindergarten und familienergänzende Angebote.
Gleichzeitig steht auf dem Belvédère ein altes Schützenhaus, das der Kanton unter Schutz gestellt hat.
Der Stadtrat hat sich noch keine Gedanken darüber gemacht, wofür dieses historische Gebäude allenfalls genutzt werden könnte. Dafür die SP-Einwohnerrätin Karin Bächli, die nun mit einem Postulat «Öffentliche Nutzung Schützenhaus» an den Stadtrat gelangen will.
Nachdem die Stadtschützen einen Schiessplatz auf der Allmend gefunden hatten, bauten sie im Jahre 1902 das schmucke Schützenhaus Belvédère. 2004 fiel dort - mitten im Wohngebiet - der letzte Schuss. Die Ortsbürgergemeinde erwarb den Schiessplatz samt Schützenhaus. Sie führte im 2008 einen Ideenwettbewerb für eine Wohnüberbauung durch. Im Jahr 2010 sprach die Ortsbürgergemeinde einen Kredit für die Sondernutzungsplanung. Der Kantonale Denkmalschutz stellte das Objekt 2011 unter Schutz. Eine Beschwerde der Stadt wurde abgewiesen. (rr)
Die Stadt soll einspringen
Auf der Allmendwiese ist eine Wohnüberbauung geplant; das Land soll dabei im Baurecht abgegeben werden.
Der Stadtrat soll nun gemäss dem Postulat von Karin Bächli prüfen, ob die Einwohnergemeinde selber das Gebäude im Baurecht übernehmen und einer öffentlichen Nutzung zuführen könnte.
«Die Renovation und Umnutzung eines solchen Gebäudes muss mit Sachverstand angegangen werden», erklärt Bächli.
Die Stadt habe in jüngerer Vergangenheit mehrmals bewiesen, dass sie willens und befähigt sei, bauliche Zeugen für zukünftige Generationen zu erhalten.
Entscheidend ist für Bächli jedoch die Frage nach einer öffentlichen Nutzung und dem Bedarf hierfür.
Sie weiss auch bereits die Antwort: Für den räumlichen Mehrbedarf an Kindergärten in den Quartieren Allmend und Martinsberg sowie für familienergänzende Angebote der Tagesstrukturen gebe es in diesen Quartieren nur provisorische Lösungen, sagt Bächli.
«Wir sind unseren Kinder jedoch eine definitive Lösung schuldig», erklärt die Politikerin, die selber junge Mutter ist.
Ideal gelegen
Das Schützenhaus liege zwischen den beiden Kindergärten und sei augenscheinlich ein idealer Ort für eine solche Nutzung. Alternativ soll laut Bächli die Nutzung als Kulturraum geprüft werden.
Allenfalls könnte die Hülle saniert und das Haus als mittelfristige Raumreserve für die Schule auch einer privaten Zwischennutzung zugeführt werden.
«So würde die Stadt Notlösungen wie die Einrichtung eines Kindergartens in einem Wohnhaus (wie zurzeit auf der Allmend) entgegenwirken», ist Bächli überzeugt.
Als die Stadt die Parzelle 2004 den Schützen abgekauft hatte, stand eine Unterschutzstellung des Schützenhauses nicht zur Diskussion.
Weil sich eine neue Nutzung und eine Sanierung allein schon energetisch schwierig gestalten würde, plante der Stadtrat den Abbruch.
Einziger Vorteil des Erhalts ist, dass der zu geringe Grenzabstand zur Allmendstrasse nicht reduziert werden muss.