Baden
Senioren helfen ausländischen Jugendlichen, sich zu integrieren

Bei «Mentoring für Jugendliche» engagieren sich Freiwillige für die Integrationausländischer Jugendlicher aus Baden. Für das mehrfach ausgezeichnete Projekt werden zusätzliche Mentoren gesucht.

Melanie Borter
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Die Mentorinnen und Mentoren werden den ausländischen Schülerinnen und Schülern zu Beginn des Schuljahres vorgestellt. (Symbolbild)

Die Mentorinnen und Mentoren werden den ausländischen Schülerinnen und Schülern zu Beginn des Schuljahres vorgestellt. (Symbolbild)

Keystone

Es sind Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren, die in Baden die Integrations- und Berufsfindungsklasse (IBK) besuchen – Jugendliche, die höchstens seit zwei Jahren in der Schweiz sind und oftmals kaum oder schlecht Deutsch sprechen. «Aber sie sind gewillt, sich zu integrieren, und motiviert, einen Beruf zu erlernen», sagt Peter Lacheta, einer der sieben Mentoren, die Schülerinnen und Schüler der IBK während des Schuljahres ehrenamtlich begleiten.

Mit Preisen gekrönt

Das «Mentoring für Jugendliche» entstand vor acht Jahren auf Initiative einiger Personen aus dem SeniorInnenrat der Stadt Baden (SRRB) in Zusammenarbeit mit der IBK und der Fachstelle Integration. Im Jahre 2005 erhielt das Projekt den ersten Integrationspreis der Eidgenössischen Ausländerkommission (EAK), weitere Preise folgten. Das Projekt sei wertvoll für die Zusammenarbeit und die Begegnung von Personen aus verschiedenen Nationen, wie auch aus verschiedenen Generationen, so die EAK. Das war einer der Gründe für die Preisvergabe.

Mögliche Sozialfälle verhindert

«Die Mentorinnen und Mentoren unterstützen das Individuum, aber gleichzeitig tun sie auch etwas für die Gesellschaft: Spätimmigrierte werden so schnell integriert, was den Staat vor eventuellen Kosten für Sozialfälle bewahrt», hält Martin Brunner fest. Er ist ehemaliger Lehrer der IBK und Mitinitiator des Projekts.

Die Mentorinnen und Mentoren werden den Schülerinnen und Schülern zu Beginn des Schuljahres vorgestellt. Die Lernenden können – wenn sie wollen – eine Person auswählen.

Je ein Mentor und ein Schüler bilden ein Tandem: Man trifft sich regelmässig ausserhalb der Schulzeit, hilft bei der Berufswahlfindung, bei Bewerbungsgesprächen oder beim Erlernen der deutschen Sprache. «Es ist eine 1:1-Betreuung, die für die Schülerinnen und Schüler sehr wertvoll ist», betont Lacheta. «Für uns Mentoren ist die Zusammenarbeit mit den Jugendlichen aber auch eine enorme Bereicherung und eine Horizonterweiterung», fügt Mentor Hans Ulrich Sauser an. Es entstünden oftmals Beziehungen, die viel länger dauerten als das eine Schuljahr.

Nicht nur Senioren wirken mit

«Es ist sehr bereichernd mitzuerleben, wie Jugendliche mit zum Teil schwierigen Hintergründen es schaffen, sich im Arbeitsmarkt und in der Schweiz zu integrieren», antwortet Mentorin Uta Lacheta auf die Frage, was sie motiviere. Zurzeit werden wieder Mentoren gesucht, Frauen und Männer, die interessiert, geduldig und flexibel sind. Interessierte melden sich per Mail bei Peter Lacheta (p.lacheta@bluewin.ch).