Wettingen
Silicon Valley auf der Klosterhalbinsel? Das zumindest wünscht sich die FDP

Die FDP-Fraktion will IT-Firmen nach Wettingen locken.

David Rutschmann
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Die Informatikbranche soll vor allen Dingen angelockt werden. (Symbolbild)

Die Informatikbranche soll vor allen Dingen angelockt werden. (Symbolbild)

KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER

Die FDP-Fraktion des Wettinger Einwohnerrats will die Gemeinde als Wirtschaftsstandort attraktiver für Unternehmen machen. «Die Gemeinde wirtschaftet defizitär. In Wettingen fehlen hauptsächlich die Erträge von Firmen, die Steuern abgeben können», sagt Rudolf Rohr, seit Januar 2020 FDP-Einwohnerrat. Entsprechendes Potenzial zur Entwicklung eines Wirtschaftszentrums sieht er vor allem im Bahnhofsareal und auf der Klosterhalbinsel − einerseits wegen der guten Anbindung an den öffentlichen Verkehr, andererseits wegen der erholsamen Atmosphäre an der Limmat und der Nähe zu zwei Kantonsschulen und mehreren Berufsschulen, von welcher Betriebe profitieren könnten. «Die Bedingungen, die junge Leute aus dem gesamten Limmattal für eine Arbeitsumgebung wollen, sind also bereits da. Wir müssen nur noch die Angelrute in die Limmat legen, sonst überlassen wir die Fische den anderen», sagt Rohr.

Die FDP-Fraktion würde gerne die wirtschaftliche Entwicklung in diesen Bereichen steuern und vor allem IT-Firmen nach Wettingen locken. In ihrer Motion, die sie Mitte November einreichte, schreibt sie gar davon, dass sich Wettingen überregional als «DataHub» präsentieren soll. Vorbild, so Rohr, sei dabei Schlieren − eine ehemalige Industriestadt, die erfolgreich die Life-Science-Branche förderte. «Und auch in Spreitenbach fühle ich mich manchmal wie mitten in Zürich Oerlikon», sagt Rohr und lacht. Er selbst betreibt seit mehr als 20 Jahren eine Kommunikationsfirma in Baden-Dättwil. Sollte der «DataHub» in Wettingen entstehen, könnte er sich vorstellen, mit seiner Firma auch dorthin zu zügeln.

Der Traum vom «Silicon Valley auf der Klosterhalbinsel» – ist dieser überhaupt realistisch? Rohr findet ja, wenn die Gemeinde die richtigen Anreize schafft und Massnahmen ergreift. Die FDP-Fraktion will den Gemeinderat damit beauftragen, diese Strategie in Angriff zu nehmen und dafür ein Konzept und einen Massnahmenplan mit messbaren Zielen zu entwickeln. Zunächst solle möglichen Interessenten das Potenzial des Areals sowie die langfristige Möglichkeit der Zusammenführung von Unternehmen und der Erschliessung neuen Raums aufgezeigt werden. Rohr führt an, dass derzeit zum Beispiel nur schon auf der Wettinger Website Informationen für Unternehmer und Start-ups fehlen.