Spreitenbach
So düster, wie es scheint, wird es nicht: Spreitenbach präsentiert den Finanzplan

Der Spreitenbacher Gemeinderat präsentierte am Politapéro den Finanzplan 2013 bis 2017. Die Schulden der Gemeinde soll sich von heute 17,7 Millionen Franken auf rund 39 Millionen mehr als verdoppeln. Doch so düster, wie es scheint, wird es nicht.

Dieter Minder
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Gemeindeammann Valentin Schmid (links) und Vizeammann Stefan Nipp informieren. Dieter Minder

Gemeindeammann Valentin Schmid (links) und Vizeammann Stefan Nipp informieren. Dieter Minder

Wie an einem Wettbewerb zögerte Vizeammann Stefan Nipp die Antwort auf die Frage nach dem künftigen Steuerfuss hinaus. Er stellte am Politapéro der Gemeinde Spreitenbach den Finanzplan 2013 bis 2017 vor.

Er zeigte, wie sich die Steuereinnahmen und die Ausgaben in den nächsten Jahren entwickeln dürften. Daraus ergibt sich die Summe, die der Gemeinde für Investitionen zur Verfügung steht (Eigenfinanzierung).

Übersteigen die Nettoinvestitionen diese, entsteht ein Finanzierungsfehlbetrag, die Gemeinde muss sich um diesen Betrag verschulden.

Nach den ausführlichen Erklärungen präsentierte Nipp die mutmasslichen Steuerfüsse. Die ab 2015 möglichen 117 Prozent haben die rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht erschreckt.

Nipp relativierte die Berechnung und verwies auf den Finanzplan 2010 bis 2014. Er sah für 2013 einen Steuerfuss von 110 Prozent vor, effektiv beträgt er dieses Jahr 101 Prozent.

Schulhaus Hasel prägt die Zukunft

«Das Investitionsprogramm ist das Kernelement eines Finanzplanes», betonte Nipp. Er zeigt, welche Investitionen bevorstehen.

Dabei werden die Angaben mit zunehmender Zeitspanne ungenauer, denn die einzelnen Kredite müssen jeweils durch die Gemeindeversammlung genehmigt werden.

Aufgeführt sind 30 Vorhaben, die in den nächsten Jahren aktuell oder beschlossen werden. Zu letzten zählt der Masterplan, die Revision der Bau- und Nutzungsordnung, das Projet Urbain und die Erschliessung Kreuzäcker.

Der mit rund 27 Millionen Franken absolut grösste Brocken ist das Schulhaus Hasel. Dessen Sanierung soll in den Jahren 2014 bis 2016 ausgeführt werden.

Wie viel dies kosten wird, ist noch offen, die Projektierungsarbeiten sind im Gange und die Gemeindeversammlung wird über den Kredit entscheiden müssen.

Auf der Einnahmenseite erwartet der Gemeinderat stetig wachsende Einkommens- und Vermögenssteuern. Bei den Aktiensteuern sind jährlich 5 Millionen Franken aufgeführt.

«Ihre Höhe ist sehr unsicher, wir stellen enorme Schwankungen fest», sagt Nipp. Spreitenbach ist auf das Geld angewiesen, weil die Steuerkraft relativ gering ist.

Sie liegt mit rund 2160 Franken pro Kopf deutlich unter den 3040 Franken im Bezirk Baden. Ob Spreitenbach künftig wieder Beiträge aus dem kantonalen Finanzausgleich erhält, hängt von den Verhandlungen des Grossen Rates ab.

Gemeindeversammlung 25. Juni, 19.30 Uhr, Turnhalle Boostock, Spreitenbach.