Zuerst machte die Pseudo-Uni «City University of Seattle» Pleite, über 100 Studenten standen auf der Strasse. Dann wurde gegen den Rektor Strafanzeige eingereicht. Nun zeigt sich: Einige Studenten hinterliessen einen richtigen Saustall.
Im Januar 2011 machte die «University of Seattle» in Wettingen Pleite. Mit grossem Aufwand wurden Studenten aus Asien und Afrika in die Schweiz gelotst, um hier einen universitären Abschluss zu machen - anerkannt waren die Studiengänge nach Schweizer Recht aber nicht.
Etwa 130 Studenten standen unvermittelt vor dem Nichts, obwohl sie für die Semester je nach Land Tausende von Franken zahlten. Da die Kaufkraft der Studenten aber das einzige Kriterium für die Aufnahme an die CityU war, war auch die Ernsthaftigkeit ihrer Lernbemühungen ziemlich unterschiedlich.
Essensreste, Bierdosen, demoliertes Küchengerät
Wie sich nun zeigt, gab es unter den Studenten nicht nur Opfer. Denn während sich ein Teil der Studenten aktiv um ihre Weiterbildung kümmerte, lungerten andere vorwiegend herum und machten sich hier ein schönes Leben. Einige wollten hier offenbar gar nicht studieren sondern suchten eigentlich eine Arbeitsstelle.
Eine Informationsperson meinte gegenüber az, es gebe Personen, die nach Ablauf ihres Studenten-Visums hier einfach untertauchten und schwarz arbeiteten.
Bilder aus den Studentenwohnungen im Raum Wettingen zeigen, wie einige Studenten in ihren vier Wänden ein heilloses Chaos hinterliessen. Rein nach dem Motto: nach mir die Sintflut. Der Schmutz im Küchenmobiliar ist zum Teil derart eingebrannt, dass sich eine Reinigung nicht mehr lohnt.
Einige Pleite-Opfer waren hier Täter. Den Schaden haben die Vermieter - und die CityU, denn sie sorgte für die Wohnungen.