Eine Konzeptstudie zeigt Potenzial, Chancen und Gefahren für das Gebiet Esp/Langacker in Dättwil auf. Zwischen dem Wohngebiet von Dättwil und dem Gewerbegebiet sollen Synergien entstehen, die auch das Zentrum von Baden entlasten.
Dättwil ist nach wie vor ein Ort, wo Baden boomt. Die Konzeptstudie des Ateliers für Städtebau Van de Wetering zeigt Ideen und Ansätze auf, wie sich das im Süden der Stadt Baden liegende Gebiet Langacker/Esp in Dättwil entwickeln soll.
Trotz Verdichtung und zusätzlicher Nutzungsflächen soll auch eine qualitative Aufwertung stattfinden können.
Weiteres Wachstum angesagt
Das Wachstum, das mit der Eingemeindung von Dättwil vor 50 Jahren eingesetzt und sich in den vergangenen Jahren beschleunigt fortgesetzt hat, soll weitergehen können.
Zurzeit ist Dättwil mit rund 3000 Einwohnern und 6500 Arbeitsplätzen ein wichtiger Stadtteil von Baden. Das städtebauliche Konzept zeigt auf, wie 2500 weitere Arbeitsplätze im Gebiet Esp/Langacker und das neue geplante Dättwiler Quartier Galgenbuck mit allein 1300 Einwohnern in einem gesamtheitlich aufgewerteten Raum Platz finden.
Das Konzept schenkt besonders den städtebaulichen Qualitäten Beachtung. Esp/Langacker soll als Gewerbegebiet eine «repräsentative Adresse für Unternehmen» sein.
Zwischen dem Dorf beziehungsweise dem Wohngebiet von Dättwil und dem Gewerbegebiet sollen Synergien entstehen, die auch das Zentrum von Baden entlasten.
Auch neue Qualitäten schaffen
Die Studie schlägt mittelfristige Massnahmen vor, die den Strassenraum primär der Mellingerstrasse auch optisch qualitativ verbessern. Private Verkehrsflächen wie Park- und Vorplätze (z.B. bei MacDonald’s) sowie auch Restgrünflächen können laut Studie mit wenig Aufwand zu attraktiven Verweilorten umfunktioniert werden.
Die Studie ortet viel Potenzial und zeigt einen Idealzustand auf. Sie schlägt zudem längerfristige Massnahmen vor, die in die Bebauung und Nutzung des bestehenden Gebietes eingreifen. Entgegen der Hochhausstudie «Diener und Diener» sieht die Studie im Gebiet Esp nur zwei statt drei Bürohochhäuser vor.
Verdichten und aufwerten
Die möglichen Eingriffe im nördlichen Teil des Gebietes (Langacker 1) sind eher beschränkt. Im Bereich der Fachmärkte sollen keine weiteren kommerziellen Flächen entstehen.
Der bestehende Wohnraum könnte umgenutzt werden, da sich das Gebiet entlang der Mellingerstrasse schlecht für Wohnen eigne, erklärt die Studie.
Für das vorhandene Entwicklungspotenzial würden sich Büronutzung und Dienstleistungen aufdrängen. Von einer weiteren Verdichtung wird abgeraten. Die Velo- und Fusswegverbindungen mit dem Anschluss an den öffentlichen Verkehr müssten verbessert werden.
Neues urbanes Zentrum Dättwil
Städtebauliche soll im Zentrumsgebiet (Langacker 2, Esp 1) ein urbanes Zentrum entstehen. Dort steht die Idee eines «Mellinger Platzes» im Raum, der neue Aufenthaltsqualitäten schaffen soll.
Weil dieses Gebiet gut erschlossen sei, könnte man kommerzielle Nutzungen konzentrieren und die Mellingerstrasse zum attraktiven Boulevard für alle Verkehrsträger gestalten.
Das Verdichtungspotenzial sei dort gross, hält das Büro de Wetering fest. Der ganze Strassenbereich soll einen Innerortscharakter erhalten. Eingeschossige Bauten seien zu verhindern, neue Parkierungen müssten direkt in die Überbauungen integriert werden.
Im südlichen Teil (Esp 1) setzt das Konzept den Fokus auf verdichtete Büronutzung. Den grünen offenen Charakter will die Studie beibehalten und mit einer kleinkörnigen Bebauungsstruktur möglichst fortsetzen.
Ältere Bausubstanz soll durch qualitätvolles verdichtetes Bauen ersetzt werden. Die städtebauliche Qualität von Bürohäusern mit Zwischenräumen im ländlichen Grün soll ersichtlich werden und für den Campus-Charakter stehen, umschreibt das Konzept. Für die Erschliessungsstrassen sind links und rechts wechselweise Baumgruppen vorgesehen.