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Die Etikette der 16. Spezialedition des Badener Stadtweins Pinot Noir Barrique wurde vom Künstler Rolf Winnewisser entworfen. An der Künstlervernissage in der Spitaltrotte in Ennetbaden erntete die Etikette viel Lob und Anerkennung.
Die Winzer haben aufreibende Tage hinter sich, hat ihnen der Frost doch arg Kopfzerbrechen bereitet. Doch die Winzer aus der Region sind nochmals mit einem blauen Auge davongekommen. Vielleicht deshalb war die Stimmung in der Spitaltrotte in Ennetbaden am Dienstagabend an der Vernissage der Künstleretikette besonders gelöst. Gastgeber Jürg Wetzel und sein Bruder Michael, der für die Trauben der Ortsbürger an der Ennetbadener Goldwand verantwortlich zeichnet, bestätigen, vom Schlimmsten verschont geblieben zu sein. «Über alles gesehen rechne ich mit Ernteausfällen von um die 40 Prozent», sagt Michael Wetzel. Und Bruder Jürg ergänzt: «Wir sind wohl wirklich mit einem blauen Auge davongekommen. Doch als Kelterer werde ich auch die Ausfälle von anderen Winzern zu spüren bekommen.»
Seit 2002 lädt die Reben- und Trottenkommission der Ortsbürgergemeinde Baden einmal jährlich in die Spitaltrotte, wo jeweils die Etikette der sogenannten Künstleredition des Badener Stadtweins enthüllt wird. Die Etikette der 16. Spezialedition des Badener Stadtweins – 1000 Flaschen des Pinot Noir Barrique, Jahrgang 2013 – hat der Ennetbadener Künstler Rolf Winnewisser entworfen. Eine jede ist ein Unikat, sind doch die Etiketten aus Aquarellfarben von Winnewisser einzeln von Hand angefertigt. Für die Spezialedition werden laut Jürg Wetzel jeweils die schönsten Trauben ausgewählt und in speziellen Eichenfässern gekeltert. «Der 13er ist ein schöner, feiner Jahrgang. Man kann ihn sofort trinken, aber auch gut und gerne noch vier bis fünf Jahre reifen lassen», sagt Wetzel.
Vorgestellt wurde Winnewisser von Rolf Bismarck, der beim Badener Kunstraum für Projekte zuständig ist. Bismarck würdigte aber auch den Badener Stadtwein: «Im Kunstraum offerieren wir unseren Gästen immer wieder den Stadtwein. Sogar Gästen aus Afrika mundet er.» Winnewisser selbst erklärte den rund 100 Gästen, wie die Etikette – auf gräulichen Hintergrund steht in roter Schrift «une vie» – entstanden ist. «Ich hatte dank meinem Künstlerstipendium in Venedig genug Zeit, mir darüber Gedanken zu machen.» Die Aquarellfarbe habe er schliesslich auch aus Wein hergestellt. «Wenn dann beim Trinken noch Tropfen über die Etikette laufen, erhält diese einen ganz individuellen Charakter.» Winnewisser selbst erhielt eine Magnumflasche der Spezialedition.
Ebenfalls mit neuen Etiketten sind die «normalen» Badener Stadtweine der Sorten Pinot Noir und Federweiss, Jahrgang 2014/2015 versehen. Rund 15 000 Flaschen des Badener Stadtweins gehen jährlich in den Verkauf. An der Badenfahrt wird der neue Stadtwein offiziell präsentiert. «Damit auch die Zürcher merken, dass wir hier guten Wein haben», sagte Claudio Arnold, Präsident der Reben- und Trottenkommission. Gut 15 Jahre lang war die alte Etikette im Einsatz. «Mit den neuen Etiketten – entworfen von Jörg Krummenacher – wollen wir die Identität des Produkts verbessern», sagt Kommissionsmitglied Martin Perini. Vom neusten Jahrgang ist er begeistert: «Ein grossartiger Jahrgang; ein kräftiger Wein.»
Wer sich selber von der Qualität des Badener Stadtweins überzeugen will, kann dies am kommenden Wochenende an den Trottentagen in Ennetbaden tun, wo die Weine der drei Wetzel-Brüder zur Degustation gereicht werden.