Leuchtende Schleimpilze, ein Aquarium am Stadtturm und ein Mini-Theater: An der Badenfahrt gibt es viel zu entdecken.
Badenfahrt bedeutet nicht nur Party, Konzerte und Theaterveranstaltungen – es gibt auch zahlreiche Kunst-Installationen zu entdecken, die zu einem Rundgang durch die Stadt einladen.
«Polyhedra one»
Bei der alternativen Bühne Polygon an der Limmat verwandeln die vieleckigen, mit Leuchtmitteln bestückten Skulpturen «Polyhedra one» von Moritz Flachsmann und seinem Team das Gelände während der Nacht in einen Lichtgarten.
Kurzfilme des Fantoche im Freiluftkino
Die grosse Treppe in Richtung Kurpark führt am Freiluftkino vorbei, wo das Animations-Filmfestival Fantoche Kurzfilme zeigt.
«Stadtmöbeln»
Weiter geht der Weg über die Badstrasse entlang an Roman Sondereggers grossen ineinander verschachtelten Quadern aus Holz, den «Stadtmöbeln». Seit Kurzem steht bei allen sechs Werken der Hinweis, dass es sich nicht um Klettergerüste handelt.
Himmel und Hölle des Vereins Fantasia
Weiter vorne beim Schlossbergplatz recycelte der Verein Fantasia Industrieabfälle wie Schläuche, Papier oder Paletten: Im Himmel flankieren Pappmaschee-Engel die Burleske- und Zirkusshow, das Tor aus Rohren oder Reifen führt hinunter in die Hölle.
«Ouroborus»
Gleich daneben projiziert Pascal Arnold täglich handgezeichnete Strichfiguren wie einen kleinen Trickfilm auf die rund 350 Quadratmeter grosse Fassade des Stadtturms. Die von Maja Hürsts «TIKA»-Grafiken inspirierten Bilder zeigen die Evolutionsgeschichte vom Plankton über die Säugetiere und die Menschen, welche die Welt industrialisierten, bis zur Luft, die alles wieder reinigt für einen Neuanfang. «Deshalb als Logo der ‹Ouroborus› – die Schlange, die sich in den Schwanz beisst und den in sich geschlossenen Kreislauf der Welt symbolisiert», erklärt Arnold.
"EIN AUFTAUCHEN"
Am Mittwoch und am zweiten Samstag lassen Andi Hofmann und Bruno Jäggi an Mitternacht ein belebtes Wolkenmeer über die Fassade des Turms tanzen. Oder sie verwandeln den Turm in ein verspieltes Aquarium, die Zentrale eines Ameisehaufens oder eine glühende Feuer-Rakete. Andi Hofmann erklärt: «Unser Projekt ist eine visuelle Fahrt, bei der die Zuschauer in eine beeindruckend reale und gleichzeitig surreale Parallelwelt eintauchen – als ob mit offenen Augen geträumt würde.»
"Der alte Stadtbach"
Wieder zurück in der realen Welt geht es weiter durch die Weite Gasse vorbei am «alten Stadtbach», einem Baldachin aus 500 Fischen, gebastelt von 27 Badener Primarklassen.
«Mycomyceten»
Am besten nimmt man den Weg zurück zum Stadtturm, biegt rechts ab und läuft zuerst vorbei am Trudelhaus in der Oberen Halde, wo Christian Greutmann die fluoreszierenden Schleimpilze «Mycomyceten» auf der Fassade wachsen lässt, ...
«Der erste Wal der Limmat»
...und geht dann weiter in die Untere Halde in Richtung Holzbrücke, wo Simone Bissig und Sabine Dopplers Schaufenster «der erste Wal der Limmat» die Badenfahrtbesucher zum Mitmachen einlädt.
Maja Hürsts Wandbild
Anschliessend geht es wieder hinauf zur Hochbrücke, von der man den besten Blick auf Maja Hürsts Bild am Schulhaus Tannegg hat.
«Mondoskop»
Auf der Brücke geht es etwas spielerischer zu und her: Bei der Installation «Mondoskop» des Figura Theaterfestivals Baden setzt man mit dem Einwurf eines Einfränklers ein kleines Theater in Gang.
«Versus»
Unterhalb des Brückenbogens hängt die 18 Meter lange und 4 Meter hohe Leuchtanzeige «Versus» wie eine überdimensionale LCD-Anzeige. Auf der Installation von Matthias Gubler werden Wortpaare angezeigt.
Wer das eine Wort sieht, kann versuchen, das Gegenwort herauszufinden, das von der anderen Seite her sichtbar ist, zum Beispiel Lieben und Hassen. An der dazugehörigen, in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Nordwestschweiz entwickelten Spielkonsole kann man zudem gegeneinander antreten: Wer mehr gegensätzliche Wort- oder Bildpaare erratet, gewinnt.
Wassermonster im «viu versa»
Zum Schluss der Tour sollte man noch einen Abstecher in die Kinderfestwelt «viu versa» in der Aue machen. Auf dem Weg dorthin hat man eine gute Sicht auf den «Versus»-Schriftzug unter der Brücke. Die Besucher können auch selber aktiv werden und aus einem knapp sechs Meter hohen Stahlgerüst mit selbst gemachten Schuppen ein Wasserungeheuer gestalten.