Sommerserie
Mein Lieblingsplatz auf dem kleinen Bruder des Matterhorns: Darum kann es das Burghorn mit seinem Namensvetter aufnehmen

Der Hausberg auf der Lägern ist fester Bestandteil des wöchentlichen Workout-Programms unseres Redaktors. Vor allem der Ausblick hat es ihm angetan.

Daniel Weissenbrunner
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Der Aussichtspunkt auf dem Burghorn befindet sich auf 859 Metern über Meer und bietet ein atemberaubendes Panorama.

Der Aussichtspunkt auf dem Burghorn befindet sich auf 859 Metern über Meer und bietet ein atemberaubendes Panorama.

Daniel Weissenbrunner

Gut, unter einem stattlichen Horn stellt sich der erfahrene Alpinist mit Verlaub etwas anderes vor. Markant, abschüssiges Gelände, und oben mit einem Seil ums Gipfelkreuz gesichert. Mit dem Finsteraarhorn, dem Aletschhorn, oder gar mit dem Matterhorn kann das Burghorn freilich weder in Höhe, noch in Form oder in Exponiertheit mithalten.

Überschaubare 859 Meter über Meer steht auf dem Gipfelwegweiser. Wobei auch Gipfel reichlich übertrieben ist. Dennoch liegt in bester Schweizer Alpinkultur ein Buch zum Eintrag bereit.

Aber der Reihe nach: Das Burghorn ist Teil des Jura-Höhenwegs, der bei der Hochwacht oberhalb des Städtchens Regensberg beginnt und über den Kamm nach Baden führt. Es ist über all die Jahre zu meinem Hausberg geworden und ist fester Bestandteil meines wöchentlichen Workout-Programms.

Die Zustiegsmöglichkeiten sind vielfältig. Es hat für fast jede Leistungsstufe etwas im Angebot. Von moderat im Osten (Hochwacht), über lieblich im Norden (Ehrendingen) und kurz und knackig im Süden (Wettingen) bis hin zum alpinen, teilweise ausgesetzten Pfad vom Restaurant Schartenfels in Baden hoch (Westen) – meiner Lieblingsroute. Egal von welcher Seite, vom Talboden sollte man gut eine Stunde Marschzeit (ohne Pause) einplanen.

Atemberaubende Aussicht vom «Horu»

Jetzt wollen wir das Burghorn aber auch nicht schlechtreden. Bei der Aussicht kann es das «Horu» mit seinen bekannten Namensvettern getrost aufnehmen. Der Blick ist atemberaubend. Nach Süden hin erstreckt er sich vom Säntis über die Glarner Alpen mit dem Vrenelis Gärtli und dem Tödi bis zu den Berner Viertausendern. Besonders im Licht der frühen Morgenstunden oder vor dem Sonnenuntergang bietet das Panorama eine einzigartige Szenerie.

Kein Wunder tummeln sich an den Wochenenden jeweils Dutzende Wanderfreudige auf der Felsplatte unterhalb der Schweizer Fahne, verpflegen sich, gönnen sich ein Sonnenbad, oder stossen stilecht mit einem Glas Roten an. Und wer Glück hat, der wird zwar nicht mit dem Anblick von Gämsen belohnt. Rehe und Wildschweine laufen einem aber immer wieder mal über den Weg.

In zehn Beiträgen dieser Sommerserie stellen unsere Redaktorinnen und Redaktoren ihre Lieblingsplätze in der Region vor