Das Sommersonnenwendefest Woodvibes in Stetten bot afrikanische Rhythmen und lehrreiche Workshops über Kräuter und ihre Wirkungen.
Rhythmische Trommelklänge hört man aus den Gewächshäusern der Gärtnerei Botti-Pflanzen. Inmitten der strammen Kräuterreihen findet das Sommersonnenwendefest Woodvibes statt, es riecht nach Kräutern und Räucherwerk, neben den Trommelklängen ist Kinderlachen und Vogelgezwitscher zu hören.
Da tummeln sich unter einem Blätterdach zwischen mexikanischem Oregano, Winterthymian und marokkanischer Minze Leute von jung bis alt, die gemeinsam tanzen, trinken und lachen. Nachmittags gibt es Workshops um Räuchermischungen selbst herzustellen oder auf den Djembé-Trommeln aus Westafrika Tanzrhythmen zu lernen.
Natürlich fehlt es auch nicht an einer Führung durch den Kräutergarten von «Botti-Pflanzen». Dabei lernt man die Exoten wie den japanischen Lauch, der sehr fest unserem Schilf ähnelt und weltweitverbreitete Pflanzen wie das rote Basilikum kennen.
Der Gebrauch der Pflanzen kann ganz unterschiedlich sein; es gibt Küchenkräuter, die uns als Gewürze dienen, aber auch jegliche Heilkräuter, die in verschiedenen Kulturen zum spirituellen Räuchern verwendet werden.
In Schamanischen Traditionen ist es auch üblich die Kräuter zu konsumieren, um in Trancezustände zu gelangen. Auch in Europa wurden Kräuter vor vielen Jahrhunderten von den Kelten und Germanen so verwendet. «Wir haben unsere eigene alte Kultur vergessen, hier erinnern wir uns», sagt Donato Colluto, Mitglied des Organisationsteams. Das Sommersonnenwendefest sei ein altes keltisches Jahresfest gewesen. «Wir wollen uns unsere Wurzeln wieder zurück holen», sagt Colluto.
Wenn es abends eindunkelt und die Vögel verstummen, erklingen plötzlich professionelle Djembé- Trommler. Mit kraftvollen Schlägen auf das Trommelfell und stampfenden Schritten machen die Djembéuelas, eine Perkussionsgruppe aus Luzern, den Auftakt. Als Hauptakt tritt die Djembé Gruppe Woodvibes selber auf. Bis in die späte Nacht hinein unterhalten dann DJs die Nachteulen.
Am Freitag heizte die Feuergruppe Baden Brennt den Anwesenden noch ein. Das Fest ist nicht nur lehrreich und stimmungsvoll, sondern auch umweltfreundlich und nachhaltig, denn alles wird recycelt oder ist kompostierbar. «Ich hätte mir jetzt einzig ein breiteres Publikum gewünscht», sagt Colluto, denn viele würden sich bereits kennen – eben ein grosses Familienfest.