Patrik Mösch ist einer der treibenden Köpfe hinter dem Soulfood Festival, das nächste Woche zum dritten Mal stattfindet. Ob es ein nächstes Mal gibt, ist noch offen.
Gesund, regional und nachhaltig — auf diesen drei Werten basiert das Soulfood Festival, das dieses Jahr vom 22. bis 26. August zum dritten Mal in Baden stattfindet. Obwohl Foodfestivals seit wenigen Jahren im Trend sind, steht das Soulfood Festival noch auf etwas wackligen Beinen.
Der Verlauf der bevorstehenden Ausgabe sei für das Festival entscheidend, sagt Patrik Mösch, der gemeinsam mit Lukas Schaub und Simon Stäuble treibende Kraft hinter dem Festival ist. «Die Zukunft des Soulfood Festivals ist noch ungewiss. Bisher war es immer defizitär. Wir sind auf mehr Besucher angewiesen.»
Der Aufwand ist gross, der Ertrag bisher eher klein. Hinzu kommt Pech, findet der in Unterwindisch aufgewachsene Mösch, der normalerweise für sein eigenes Cateringunternehmen unterwegs ist. Vor einem Jahr fand das Festival nur zwei Wochen nach der Badenfahrt statt: «Ich glaube, die Leute waren danach zu müde und sind deshalb nicht so zahlreich erschienen wie wir es erhofften.»
Dieses Jahr findet der Anlass zum ersten Mal nicht im September, sondern im August statt. Patrik Mösch wünscht sich, dass es deshalb wettertechnisch besser läuft. «Zudem finden nebenbei nicht auch noch viele andere Anlässe statt.»
Das Soulfood Festival gehört zu den ersten Foodfestivals, die in Baden stattfanden. «Wir bieten aber nicht nur Essensstände wie andere, sondern klären aktiv über Ernährungsthemen auf. Dieses Jahr geht es am Mittwochabend mit einer Podiumsdiskussion zu Foodwaste los», erklärt Mösch. Die Essensstände in der «Streetfood Area» auf dem Trafoplatz sind ein Teil des Festivals. Hinzu kommen ein Pop-up-Restaurant mit bekannten Spitzenköchen auf dem unteren Bahnhofplatz, ein Gourmet-Markt an der Badstrasse, spezielle Angebote von Badener Gastronomiebetrieben in der Festivalzeit und eine «Family Area» auf dem Theaterplatz. Zudem finden sich neu Schokoladen- und Grill-Workshops im Programm. Interessierte können sich über die Website anmelden.
Mösch und die anderen beiden OK-Mitglieder stecken viel Zeit und Herzblut ins Festival, freiwillig und ohne Entgelt. Im Zentrum steht seit Beginn die Aufklärung: «Mir sind Geschichten von Kindern zu Ohren gekommen, die nicht wussten, woher die Milch kommt oder dass Rüebli nicht aus der Dose kommen. Das hat mich erschreckt. Da Lukas aus dem Event- und ich aus dem Gastrobereich komme, war rasch die Idee eines Streetfood-Festivals geboren, das die Bevölkerung über Ernährungsthemen aufklärt und zusätzlich regionales, gesundes und nachhaltiges Essen anbietet.»
Mit einem Grobkonzept gingen sie im Herbst 2015 auf Baden zu und stiessen sogleich auf offene Ohren. Die Stadt wollte ebenfalls etwas im Bereich Kulinarik aufgleisen: «Inzwischen unterstützen sie uns mit einem finanziellen Beitrag, aber vor allem auch werbetechnisch», ist Mösch froh.
War die Organisation des ersten Festivals noch Neuland für die drei OK-Mitglieder, hat sich inzwischen vieles eingespielt: «Natürlich gibt es immer wieder neue kleinere Baustellen — vor allem auch, weil wir jedes Jahr neue Angebote hinzunehmen, die neue Herausforderungen mit sich bringen.»
Die Kritikpunkte der letzten beiden Jahre waren zu hohe Preise und das Depotsystem. Trotzdem haben die Organisatoren nichts daran geändert: «Bei uns gibt es kein Wegwerfgeschirr, deshalb wollen wir unser Geschirr gerne wieder zurück. Das funktioniert nur mit einem Depotsystem», erklärt Mösch. Die Preispolitik überlassen sie den Standbetreibern: «So lange sie zwei unserer drei Grundwerte erfüllen, wollen wir ihnen nicht zu viele Auflagen machen. Ansonsten würden sie vielleicht gar nicht mitmachen. Wir geben Empfehlungen ab, aber am Ende muss es vor allem für sie rentieren.»
Mösch hofft trotz der finanziellen Schwierigkeiten auf eine Fortsetzung im nächsten Jahr: «Viele Leute glauben an unsere Idee und unterstützen uns tatkräftig!»