Einwohnerrat Beni Knecht (SP) fordert ein Konzept zur Förderung von Sonnenstrom in der Stadt. Er ist überzeugt, dass sich eine strategische Neuorientierung in Sachen Nutzung der Sonnenenergie aufdränge.
Das Energieleitbild 2006 der Stadt Baden behandelt das Thema Photovoltaik noch mit grosser Zurückhaltung. Das Potenzial wird eher hinterfragt, bestehende Fördermittel hat man aufgrund der relativ hohen Kosten gestrichen. Die Entwicklung in diesem Bereich, aber auch die Ereignisse in Fukushima haben in der Energiewelt zum Umdenken veranlasst.
Neuorientierung drängt sich auf
Es dränge sich eine strategische Neuorientierung in Sachen Nutzung der Sonnenenergie auf, begründet SP-Einwohnerrat Beni Knecht sein Postulat, das er neu eingereicht hat. Der Stadtrat soll prüfen lassen, wie gross das maximale Potenzial für Photovoltaikanlagen in Baden wäre und wie dieses Potenzial optimal genutzt werden könnte. Knecht ist zudem überzeugt, dass Photovoltaik für das Gewerbe einiges an Wertschöpfung birgt.
Ein Konzept müsste ausserdem aufzeigen, welche Gebäude und Gebiete sich für Photovoltaik eignen würden. Dabei müsste die mit dem Energy Award Gold ausgezeichnete Stadt Baden als Vorreiterin ihre Gebäude für Photovoltaik zur Verfügung stellen. Knecht möchte darum vom Stadtrat wissen, in welcher Form sich Baden beteiligen würde, wenn der Kanton Aargau wie angekündigt eine Solarstrombörse eröffnen werde. Den SP- Einwohnerrat interessiert es zudem, wie die Stadt private Investitionen in Photovoltaikanlagen zu fördern gedenke.
«Photovoltaik einfach zu integrieren»
Beni Knecht sieht in der Sonnenenergie verschiedene Vorteile. Es müssten keine zusätzlichen Flächen beansprucht werden. «Photovoltaik ist einfach in unserer Siedlungsstruktur zu integrieren», so Knecht. Das Bundesamt für Energie beziffert das Potenzial für Photovoltaik in der Schweiz bis 2030 auf 18000 Gigawattstunden jährlich, was heute einem Drittel des gesamten Stromverbrauchs entsprechen würde. Knecht verweist auf das Erfolgsmodell der EWZ-Solarstrombörse in Zürich, wo allein 2009 eine Leistung von 5,2 Megawatt ausgelöst worden sei.