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SP-Nationalrätin und Wettinger Gemeinderätin Yvonne Feri ist empört. Ihr stösst auf, dass bei den möglichen Kandidaten für Ammann- und Gemeinderatssitz praktisch nur Männer aufgeführt sind. Der Ammannsitz wird frei, wenn Markus Dieth in den Regierungsrat gewählt wird.
«12 Männer, 1 Frau – trotz dem Vergleich mit USA – ist die Frauendecke in Wettingen wirklich so dünn? Ich sage: Nein!», schrieb Wettingens Gemeinderätin und SP-Nationalrätin Yvonne Feri gestern Morgen auf Twitter. Damit bezog sie sich auf die Übersicht möglicher Kandidatinnen und Kandidaten für den Ammansitz und den Gemeinderat des «Badener Tagblatts».
12 Männer,1 Frau-trotzdem Vergleich mit USA- ist die Frauendecke in Wettingen wirklich so dünn? Ich sage: Nein! https://t.co/A9RskvxApQ
— Yvonne Feri (@yferi) 4. März 2016
Zur Erinnerung: Gemeindeammann Markus Dieth (CVP) gab vor kurzem bekannt, im Herbst für den Regierungsrat kandidieren zu wollen; Gemeinderätin Feri verzichtet aufgrund der politischen Doppelbelastung auf eine erneute Kandidatur bei den kommunalen Gesamterneuerungswahlen im Herbst 2017. Wird Dieth gewählt, so werden Ammann- und Gemeinderatsitz frei.
Dass man bei der Auslegeordnung zwölf Männer jedoch bloss eine Frau als mögliche Kandidierende für die Nachfolge präsentiert habe, sei zu bedauern, sagt Yvonne Feri auf Anfrage. «Die Frauen wurden bei der Auswahl einfach ausgeblendet. Dabei gibt es in Wettingen genug Frauen in guten Positionen, die valable Kandidatinnen sein könnten.» Beim Tweet sei es ihr darum gegangen, das Thema Gleichstellung zur Diskussion zu stellen. Denn: «Das Beispiel hat einmal mehr gezeigt, dass bei Nachfolgefragen mehrheitlich Männer ins Spiel gebracht werden und nicht Frauen.» Das sei ernüchternd, sagt sie.
Ein Gremium soll gemischt sein
Die Gemeinderätin, die sich seit Jahren für die Gleichstellung von Mann und Frau einsetzt, erachtet es als selbstverständlich, dass ein Gremium – egal auf welcher Ebene – gemischt sein soll. «Doch die Realität ist noch weit davon entfernt», sagt Yvonne Feri.
Welche Frauen wären ihrer Meinung nach denn mögliche Kandidatinnen für den Ammann- und den Gemeinderatssitz? Konkrete Namen nennt die SP-Politikerin keine. Sie macht jedoch darauf aufmerksam, dass beispielsweise nicht nur Gemeindeschreiber Urs Blickenstorfer als möglicher Nachfolger hätte präsentiert werden können, sondern auch Gemeindeschreiberin Barbara Wiedmer.
Yvonne Feri verweist zudem auf die Auswahl der Einwohnerratsfraktionen: «Alle haben Frauen in den Fraktionen, präsentiert werden nur die Männer.» Auch Schulpflegerinnen seien mit ihrem Erfahrungsschatz für eine Exekutive geeignet.
Was ihren im Herbst 2017 frei werdenden Gemeinderatssitz angeht, sagt die Nationalrätin: «Die SP wird, wenn möglich, dafür sorgen, dass sie eine Frau zur Kandidatur stellen wird.» Die Chancen dafür stehen gut. Die Einwohnerratsfraktion besteht aus neun Mitgliedern – fünf davon sind Frauen. Darunter ist ihre Tochter Celina Feri.