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Baden
Der Verein «Spanischbrödlibahn» ist nun offiziell Eigentümer der bekanntesten Eisenbahn der Schweiz. Die Übergabe durch die Stadt Baden fand am Samstag auf dem Schlossbergplatz statt.
Baden war am Samstag in Feierlaune. Nicht nur die Wiedereröffnung der offenen Bühne in der Cordulapassage, sondern auch die offizielle Übergabe der Spanischbrötlibahn durch die Stadt an den neu gegründeten Verein «Spanischbrödlibahn» sorgte für strahlende Gesichter. Vor allem bei denjenigen Menschen, die dafür verantwortlich sind, dass die Strassenversion der Spanischbrötlibahn weiterhin genutzt werden kann und nicht — wie vom Stadtrat geplant — verschrottet wird. Unter den besonders gut aufgelegten Menschen befand sich auch Michael Wicki, Präsident des neu ins Leben gerufenen Vereins, welcher nun offiziell Eigentümer der bekanntesten Eisenbahn der Schweiz ist.
«Auch wenn man sagt, einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul, haben wir genauer hingeschaut», sagte Wicki in seiner Dankesrede. Dabei hätten sie feststellen müssen, dass noch einige Reparaturen an der Lok anfallen, weshalb der Verein auf Mithilfe der Bevölkerung, auf Sponsoring- und Gönnerbeiträge, angewiesen sei.
Brille für mehr Weitsicht
Er verglich die Spanischbrötlibahn gleich noch ein zweites Mal mit einem Gaul: «Sie wollten den Gaul auf die Schlachtbank führen!», beklagte er sich mit einem Augenzwinkern. Deshalb hatte er für Stadtrat Philippe Ramseier (FDP) — der den gesamten Stadtrat vertrat — ein kleines Geschenk mitgebracht: «Eine schöne Brille mit Weitsicht. Mit dieser Brille siehst du ganz sicher, dass man solche Sachen nicht wegwerfen darf!» Ramseier setzte sich die Brille mit den schielenden Augen auf und strahlte damit die Besucher an. Währendessen fuhr Wicki mit seiner Rede weiter: «Diese Bahn ist ein Teil der Geschichte Badens, ein Teil von uns, und deshalb nehmen wir sie sehr gerne zu uns!»
Danach durchschnitten er und Ramseier gemeinsam das rote Band, um die Übergabe offiziell zu machen. «Ein historischer Moment, der hier gerade passiert», schwärmte Ramseier. «Es ist wirklich schön, dass eines der Wahrzeichen von Baden weiterhin Fortbestand hat.»
Vor rund 80 Jahren war die Bahn für die erste «Grosse Badenfahrt» im Jahr 1937 gebaut worden. Damit der Nachbau der Spanischbrötlibahn auch künftig reibungslos durch die Gassen Badens ziehen kann, müssen Reparaturen vorgenommen werden. Um die Gunst der Stunde zu nutzen, wurden deshalb fleissig Gönner-Briefe mit Einzahlungsscheinen verteilt.
Ein Dach über dem Kopf erhält die Spanischbrötlibahn im Badener Werkhof. Der Verein muss keine Miete bezahlen — auch das ein Geschenk der Stadt.