BT-Kolumne
Spanischbrötlibahn soll weiterleben: Dampf in der Altstadt!

Daniel Cortellini betreibt an der Rathausgasse in Baden ein Fachgeschäft für Schweizer Weine. Er ist in Baden aufgewachsen und war während fünf Jahren Präsident der Unteren Altstadt Baden. In seiner Kolumne schreibt er über die Rettung der Spanischbrötlibahn.

Daniel Cortellini
Daniel Cortellini
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Die Strassenversion der Spanischbrötlibahn bei ihrem Auftritt an der Badenfahrt im August 2017. (Archiv)

Die Strassenversion der Spanischbrötlibahn bei ihrem Auftritt an der Badenfahrt im August 2017. (Archiv)

Sandra Ardizzone

Ein Leader ist ein Mensch, welcher die Opportunität sieht – und sie dann auch ergreift! So gelernt vor 25 Jahren an einer kleinen Kaderschmiede, wo sie 25 Alphatierchen während fünf Tagen in einem Luxushotel in Klosters einsperrten, uns nebst Telefon und Compi alles wegnahmen und sogar ein Alkoholverbot auferlegten – das war natürlich gar nicht lustig! Wir wurden allesamt mindestens einmal gebrochen wieder aufgebaut, und wenn’s den andern so ergangen ist wie mir, dann denken sie mit grosser Dankbarkeit an dieses verrückte Erlebnis zurück.

Nun, im Dunstkreis von Hansruedi Hagen (Stadtturnverein) und Michael Wicki (City Com) scheint es mehrere solche Leader zu geben, denn sie haben ein Bedürfnis (Belebung der Altstadt) mit einer gewaltigen Opportunität verkoppelt und diese auch gleich ergriffen: Die Auflebung der Spanischbrötlibahn!

Einem Shuttle gleich soll die Spanischbrötlibahn vermehrt in der Badener Altstadt kreisen und könnte so einerseits Funktionen abdecken (Menschen vom Bahnhof Baden beispielsweise zum Ländli oder gar in die untere Altstadt kutschieren) und andererseits für gewaltige Originalität in unserem Zentrum sorgen.

Dem Vernehmen nach sei die Renovation und Betreibung unseres Bähnli durch eine neue Organisation mit verschiedenen Trägern nahezu sichergestellt – bis auf ein paar läppische Fränkli (hoffentlich liest der Schneidi heute Zeitung!)

Damit nun dieses Vorhaben rundherum gelingen möge, lege ich meinerseits noch einen drauf: Ich offeriere nämlich 300 Flaschen Cortisecco für einen Cüpli-Halt! Eifach so! Als Trinkgefässe dienen meine föörigen 400 Stille-Bänkli-Kelche! Kostenlos!

Und damit der Cortisecco nicht trocken durch die Kehlen schäumen muss, habe ich zwei sonntägliche Telefonate getätigt und zwei höchst begeisterte Mitreiter gefunden! Thomas Müller legt uns nämlich 300 Goldlyoner zur Animation dieses Unterfangens drauf, während Guido Moser uns 1000 Spanischbrödli für dieses Unterfangen beisteuert! Also plusminus ein Jahresbedarf gastronomische Animation des besagten Zügli a fond perdu – sprich Werbung!

Hey, Ihr Menschen, stellt Euch dieses Gaudi vor: Ab Dezember (im Idealfall!) kreist unser Wahrzeichen als «Petit Train Culinaire» pausenlos jeweils am Samstag prallevoll durch die ebenso prallevolle Altstadt! Mei, da setzen wir wohl wieder einmal Massstäbe in unserem Städtli!

Den Polizeichef habe ich allerdings noch nicht erreicht – ich hoffe einfach, dass er uns zumindest jeden zweiten Blitzer fürs Zügli offeriert, weil, grad die ganze Stadt steueroptimieren wollten wir also auch wieder nicht mit unseren 300 Flaschen Cortisecco, 1000 Spanischbrödli und 300 Goldlyonern. Letzterer hat ja schon genug zu den Blitzereinnahmen beigesteuert!

Heirassa, Ihr Guten!