Baden
«Spielen ist weltweit ein Vergnügen»

Asylsuchende und Flüchtlinge besuchten das Kindermuseum: Während die Kinder sich bald im untersten Stockwerk bei den Spielen und der Modelleisenbahn einnisteten, vertieften sich die Älteren in die Ausstellung über 300 Jahre Spielkultur.

Lukas Bertschi
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Die Kinder verteilen sich stürmisch über die drei Stockwerke. Schon bald merkt man nicht mehr wer mit der contact-Gruppe gekommen ist: Alle sind in Spiele vertieft oder bestaunen gebannt die Ausstellungsgegenstände. «Das Ziel ist es, den Leuten die Gelegenheit zu geben, unsere Kultur besser kennen zu lernen», sagt die contact-Deutschlehrerin Isabella Günthardt.

Das Kindermuseum eigne sich ideal, da man dort nicht nur ansehen, sondern auch anfassen könne. «Zudem ist die Ausstellung für Erwachsene genauso spannend wie für Kinder.» Marcel Kaysel, Mitglied der Museumsleitung, war über die Besuchsanfrage erfreut. «Spielen ist weltweit etwas Vergnügliches», sagt Kaysel. Gerade für Menschen, die es sonst nicht so einfach hätten. Zudem: «Es ist auch ein Kulturaustausch, vielleicht entdeckt jemand ein Spielzeug aus seinem Land.»

Während die Kinder sich bald im untersten Stockwerk bei den Spielen und der Modelleisenbahn einnisteten, vertieften sich die Älteren in die Ausstellung über 300 Jahre Spielkultur. Sie testeten unbekannten Spielsachen oder versuchten sich an einem Schweizer Geografie-Puzzle. Generell galt: «Die Frauen interessieren sich mehr für die Puppen und die Männer für das Technische», so Günthardt. Kaysels Hoffnung erfüllte sich: Einige erkannten tatsächlich in einem «Krällelispiel» ein Spielzeug aus ihrer Heimat Eritrea.