Der neue Sportplatz Tägerhard wird nicht nur 240000 Franken teurer,sondern auch erst in einem Jahr fertig. Der Gemeinrat hat eine Untersuchung eingeleitet.
Der neue Sportplatz im Tägerhard hätte nach jahrelangem Hin und Her Ende Sommer endlich bereit stehen sollen. Doch nun müssen sich Fussballer und Co. ein weiteres Jahr gedulden. Der Sportplatz soll frühestens im Juni 2018 für den Spielbetrieb bereit stehen, teilt die Gemeinde mit. Die Bauarbeiten auf dem ehemaligen Kiesgrubenareal werden erst im Juni fortgesetzt. Zur Erinnerung: Als sich während der Bauarbeiten im Oktober herausgestellt hat, dass der Untergrund nicht die nötige Tragfähigkeit aufweist, wurden die Arbeiten gestoppt. Die Gemeinde liess geotechnische Untersuchungen machen und nach Lösungen für die Tragfähigkeit des Untergrundes suchen.
Fest steht: Der Sportplatz kostet rund 240 000 Franken mehr als die budgetierten 1,26 Millionen Franken. Um den Untergrund so stabil wie nötig zu machen, wird auf der gesamten Fläche ein Geotextil, eine Art Fliestuch, verlegt. Darauf wird eine 30-Zentimenter-Schicht Kiessand geschüttet und verdichtet.
«Dass es zu diesem Planungsfehler kam, ist unschön», sagt der zuständige Gemeinderat Nico Kunz (FDP). «Die Bauverwaltung wird nun prüfen, wo die Fehler passiert sind.» Dies sei nicht ganz einfach, da das Bauvorhaben in den vergangenen Jahren mehrmals das Ingenieurbüro gewechselt habe, sagt Kunz. «Fakt ist, dass die Messungen zur Tragfähigkeit des Untergrundes vernachlässigt wurden», erklärt er. Dies, obwohl man davon ausgehen dürfe, dass die Schwierigkeiten, die bei einer ehemaligen Kiesgrube auftreten können, den Fachleuten bekannt seien.
Als Leiter der Arbeitsgruppe Sportanlagen ärgert sich Kunz weniger über die zusätzlichen Kosten, als vielmehr über die verlorene Zeit. «Der Platz wäre ohnehin teurer geworden, aber wir hätten die Bauarbeiten nicht stoppen müssen, und wir hätten der Bevölkerung von Anfang an die richtigen Zahlen vorlegen können.» Nun wird man vor der Gemeindeversammlung eine Kreditüberschreitung verantworten müssen. Kunz versichert: «Die zusätzlichen Kosten werden unsere Finanzen nicht überstrapazieren und sind für die Gemeinde tragbar.» Immerhin: Der Swisslos Sportfonds hat 250 000 Franken für das Projekt zugesichert. «Mit diesem Zustupf haben wir ursprünglich nicht gerechnet. Nun können wir dieses Geld umso mehr brauchen», sagt er.
Die Sportler müssen bis Sommer 2018 mit dem Sportplatz beim Ländli auskommen. Alternativen gibt es keine. Daniel Zehnder, Sportkommissions-Mitglied und Vertreter des Sportvereins Würenlos, ist selber Bauingenieur: «Wir machen dem Gemeinderat keinen Vorwurf. Man ist fachlich richtig vorgegangen.» Die Vereine hätten sich an die engen Platzverhältnisse beim Ländli gewöhnt. «Wir haben allerdings wegen der Platzsituation schon Mitglieder verloren und sind froh, wenn wir den neuen Sportplatz in einem Jahr nutzen können.»