Spreitenbach
Spreitenbach auf der Suche nach vielen guten Ideen

Spreitenbach rechnet in den kommenden Jahren mit einem massiven Einwohnerzuwachs. Ein Masterplan soll Auskunft über die Entwicklungsmöglichkeiten der Gemeinde geben – und zeigen, wo die neuen Spreitenbacher wohnen können.

Dieter Minder
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Gemeindeammann Valentin Schmid. efu

Gemeindeammann Valentin Schmid. efu

Bis ins Jahr 2030 dürften gemäss kantonaler Prognose rund 20000 Einwohner mehr als heute im Limmattal leben. «Davon wird sicher ein beträchtlicher Teil nach Spreitenbach ziehen», sagt Gemeindeammann Valentin Schmid. Wie der Lebensraum für diese Leute gestaltet werden soll und wo sie wohnen sollen, will die Gemeinde Spreitenbach mit einem Masterplan festlegen. Angesichts der heute schon sehr starken Planungs- und Bautätigkeit sagt Schmid: «Es ist höchste Zeit, diese Arbeiten nun anzugehen.» Die weitere Entwicklung der Gemeinde wird auf jeden Fall vom Masterplan profitieren.

Grob gesehen kann Spreitenbach in drei Nutzungsbereiche eingeteilt werden. Bergseits der Landstrasse wird gewohnt, zwischen der Land- und der Industriestrasse liegt die gemischte Wohn- und Gewerbezone und zwischen Industriestrasse und Limmat das Gewerbe- und Industriegebiet. Das Industriegebiet wird zudem durch den Rangierbahnhof Limmattal durchschnitten.

Gemeinde muss Kredit bewilligen

Um das Wachstum gut steuern zu können, setzte der Gemeinderat die Arbeitsgruppe Masterplan ein. Sie bestand aus Gemeindeammann Valentin Schmid, Gemeinderat Peter Muntwyler und Bauverwalter Oliver Lovisetto. Sie erarbeiteten den Vorschlag für das weitere Vorgehen um zu einem Masterplan zu kommen. Nun sollen die Stimmberechtigten an der 318000 Franken für dessen Realisierung bewilligen. In 3 Phasen soll dieser erstellt werden (siehe Box).

Die Phase 1 dient dabei vor allem der Situationserfassung. Sie soll bis Ende Jahr abgeschlossen sein. «Die Aufträge für die Phase 2 wollen wir im kommenden Jahr erteilen», sagt Schmid. Ein halbes Jahr dürften die Arbeiten an den Studienaufträgen dauern. Begleitet von einem Gremium der Gemeinde sollen interdisziplinäre Teams diese Aufgaben übernehmen. «Wir erwarten, so drei gute Ideenkataloge zu erhalten», sagt Schmid. Wie die Aufträge an die Büros definiert werden, ist noch offen, als Beratungsgremium beabsichtigt der Gemeinderat, ein Planungsbüro beizuziehen. Die Ideen aus den Studienaufträgen sollen in die Phase 3 einfliessen. «Daraus können Vorschläge für die Revision der Bau- und Nutzungsordnung (BNO) erwachsen», sagt Schmid. Diese Revision muss bis 2018 abgeschlossen sein. In der Vorlage an die Gemeindeversammlung hält der Gemeinderat fest: «Für die anstehenden und die bereits laufenden Planungen soll eine übergeordnete Raumplanungsebene geschaffen werden.»

Planen an der Grenze

Mit dem Masterplan will der Gemeinderat die Sicht nicht nur auf die Gemeinde, sondern auch über deren Grenzen hinaus richten. Im Vordergrund steht der Grenzraum nach Dietikon. Die Gemeindegrenze, und damit die Kantonsgrenze, verläuft weitgehend entlang der Mutschellenstrasse. Beidseits bestehen besucherintensive Gewerbe- und Einkaufsgebiete und es gibt noch Gebiete, die überbaut werden können. Die Kantone Aargau und Zürich sowie Dietikon und Spreitenbach arbeiten hier in einem Gremium zusammen.

Gemeindeversammlung: 27. November, 19.30 Uhr, Turnhalle Boostock.