340 Arbeitsplätze auf 5500 Quadratmetern mit Infrastruktur, die europaweit Massstäbe setzt – doch besteht eine so grosse Nachfrage?
Zeitlich flexible Arbeitsplätze in grossen Büroräumen: Co-Working-Spaces entstanden Anfang der 2000er-Jahre in Kalifornien, werden aber auch in der Schweiz immer wichtiger. In Spreitenbach ist der neu grösste Co-Working-Space der Schweiz eröffnet worden: An der Industriestrasse 171, wo einst der Globus seine Zentrale hatte.
«Wir haben einen hohen einstelligen Millionenbetrag in die Infrastruktur investiert», sagt Roger Krieg, Geschäftsführer der Firma Office Lab AG, die unter anderem auch im Badener Trafo einen Co-Working-Space betreibt. Auf 5500 Quadratmetern stehen in Spreitenbach 340 Arbeitsplätze zur Verfügung. «Grösse ist zwar nicht alles, doch es war den Architekten hier möglich, verschiedenste Raumkombinationen zu kreieren: vom flexiblen Einzelarbeitsplatz bis zum Grossräumbüro mit abgetrennten Flächen für mehrköpfige Teams, sogar mit dazugehörigem Einzelbüro für den Chef», sagt Krieg.
Dazu kommen Meetingräume, verschiedene Begegnungs- und Pausenräumlichkeiten, die zum Austausch und Netzwerken einladen – und Räume mit Game-Stations, Billardtischen und Massagestühlen. Überall kommt modernste Technik zum Einsatz. «Die Infrastruktur dieses Co-Working setzt europaweit neue Massstäbe», sagt Roger Krieg.
Neben Freelancern und Start-ups schätzten zunehmend auch Grossfirmen das flexible Büroangebot, sagt er. «Co-Working bietet eben viele Vorteile: Die Menschen schätzen den Austausch mit anderen», sagt Roger Krieg.
Dass das klassische Büro als Arbeitsplatz an Bedeutung verliert, zeigt die Coronavirus-Krise deutlich. Das Homeoffice ist salonfähig geworden. «Doch natürlich ist es nach wie vor wichtig für Firmen, ihre Kunden in repräsentativen Räumlichkeiten empfangen zu können. Wiederum gibt es Firmen, die aufgrund des unsicheren Geschäftsverlaufs keine langfristigen Mietverträge unterzeichnen möchten. Für sie sind Co-Working-Spaces ideal», sagt Krieg.
Doch besteht überhaupt die Nachfrage für einen so grossen Co-Working-Space? Ja, sagt Valentin Schmid, Gemeindepräsident (FDP) von Spreitenbach. «Wir sind überzeugt, dass die Nachfrage besteht beziehungsweise entsteht. 50 Meter vom Gebäude entfernt wird eine Haltestelle der Limmattalbahn gebaut. Hinzu kommt die Nähe zur Autobahn und dass es Parkplätze beim Gebäude hat.»
Auch das Konzept überzeuge ihn, so Schmid: Es habe Platz nicht nur für Einzelpersonen, die einen Arbeitsplatz benötigen, sondern für ganze Firmen, die vorübergehend Büroräumlichkeiten benötigen. «Wir freuen uns sehr, dass es dieses Angebot nun in Spreitenbach gibt.»