Spreitenbach
«Tivoli Garten» mit 445 neuen Wohnungen und Limmattalbahn: Hier treffen zwei Grossbauprojekte aufeinander

Im «Tivoli Garten» in Spreitenbach entstehen 445 Wohnungen – und aktuell auch eine Haltestelle der Limmattalbahn. Während Letztere im nächsten Jahr einsatzbereit ist, soll die Wohnüberbauung mit Obi Baumarkt und Doppelkindergarten 2024 fertig sein.

Claudia Laube
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Im Vordergrund eines der zwei entstehenden Hochhäuser. Diese werden 65 Meter hoch sein.

Im Vordergrund eines der zwei entstehenden Hochhäuser. Diese werden 65 Meter hoch sein.

Bild: Valentin Hehli (7.12.2021)

Seit Anfang Dezember verschmelzen in Spreitenbach sozusagen zwei Grossbaustellen ineinander: In die entstehende Überbauung Tivoli Garten wird aktuell eine Haltestelle für die Limmattalbahn gebaut. Sie wird nach dem benachbarten Shoppi Tivoli benannt.

Im «Tivoli Garten» werden 445 Wohnungen mit 1,5- bis 5,5-Zimmer-Wohnungen, ein Doppelkindergarten sowie im Erdgeschoss ein Obi Baumarkt realisiert. Bis Ende November musste das Sockelgeschoss stehen, damit die Bauarbeiten für die Haltestelle starten konnten.

Spreitenbach wächst mit der Überbauung Tivoli Garten weiter: Diese liegt in direkter Nachbarschaft zum im April 2019 eröffneten «Limmatspot» mit 195 Wohnungen und einem Pathé-Kino mit 10 Sälen.

Spreitenbach wächst mit der Überbauung Tivoli Garten weiter: Diese liegt in direkter Nachbarschaft zum im April 2019 eröffneten «Limmatspot» mit 195 Wohnungen und einem Pathé-Kino mit 10 Sälen.

Visualisierung: zvg

Während eines der Hochhäuser, die auf dem Sockelbau entstehen, bereits zu sehen ist, so steht der Bau des anderen noch an. Am Ende werden hier zwei 65-Meter-Hochhäuser und drei- bis siebengeschossige Langbauten stehen. Damit erreicht der Bau nicht ganz die Höhe des Shoppi-Tivoli-Hochhauses vis-à-vis, die 70 Meter beträgt.

Die Überbauung Tivoli Garten hat eine lange Entstehungsgeschichte hinter sich und war erst kleiner geplant: Bereits 2006 hatte die Genossenschaft Migros Aare mit der Planung eines Obi-Baufachmarkts begonnen, doch die Gemeinde Spreitenbach forderte daraufhin, dass eine Wohnüberbauung in die Planung mit einbezogen werden müsse.

Über eine Webcam von der Totalunternehmerin Eiffage Suisse AG lässt sich der Baufortschritt beobachten:

2011 genehmigte die Gemeindeversammlung eine Teiländerung der Nutzungsordnung, die Bauten für die Wohnnutzung und Hochhausbereiche zuliess. Danach sollte es noch einmal fast zehn Jahre dauern bis zum Baustart, unter anderem auch, weil der Verkehrsclub Aargau mit einer Beschwerde bis vor Bundesgericht ging, damit der Perimeter für die Umweltverträglichkeitsprüfung ausgeweitet wurde. 2018 reichte der VCS eine weitere Beschwerde ein, weil ihm die Parkhausbewirtschaftung ein Dorn im Auge war. 2019 kam es zur Einigung.

Als die Baubewilligung Anfang 2020 rechtskräftig wurde, konnte die Migros Aare, die das Projekt bis zu diesem Zeitpunkt entwickelt hatte, aufatmen. Ansonsten wäre es knapp geworden mit dem Einbau der Limmattalbahn-Haltestelle. Inzwischen hat die Miteigentümergemeinschaft (MEG) Tivoli Garten übernommen. Die Credit Suisse fungiert als Bauherrin für zwei ihrer Immobilienfonds.

Während die Limmattalbahn in einem Jahr hier bereits durchfahren kann, so soll die Überbauung Tivoli Garten in der zweiten Hälfte 2024 fertiggestellt sein.

Die Ausbauarbeiten für die Limmattalbahn-Haltestelle Shoppi Tivoli im Sockelbau des Tivoli Gartens sind in vollem Gang. Darauf entsteht eine Fussgängerebene, die einen direkten Zugang zum Shoppi ermöglicht.

Die Ausbauarbeiten für die Limmattalbahn-Haltestelle Shoppi Tivoli im Sockelbau des Tivoli Gartens sind in vollem Gang. Darauf entsteht eine Fussgängerebene, die einen direkten Zugang zum Shoppi ermöglicht.

Bild: Valentin Hehli