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Die grüne Welle rollt wieder an: Eine breite Allianz fordert die Stadt Baden zum Verzicht auf Plastik-Einwegprodukte auf.
Vor dem Coronavirus gab es in Badens Politik fast nur ein Thema: Die grüne Welle. Der Einwohnerrat winkte Ende 2019, Anfang 2020 ein ökologisches Anliegen nach dem anderen durch: Mehr Geld für Ökostrom und standardmässig mehr Biogas für Heizgaskunden beispielsweise. Ausserdem haben Stadt- sowie Einwohnerrat die Klimaziele der Stadt deutlich verschärft: Bis in dreissig Jahren soll die Stadt Baden die energiebedingten Treibhausgasemissionen auf netto null senken. Erstaunlich war bei all diesen Entscheiden, dass nicht nur der Dreizack aus SP, Team und Grünen, sondern auch Mitte-Parteien jeweils Ja stimmten.
Im Laufe des Sommers standen im Einwohnerrat wieder einige grüne Vorstösse zur Debatte: So das Postulat von Margreth Stammbach, wonach Baden eine Fair Trade Town werden soll, sowie der ökoliberale Vorstoss von Tobi Auer (FDP) und Selena Rhinisperger (SP), wonach auf den städtischen Liegenschaften Fotovoltaikanlagen stehen sollen, falls die Wirtschaftlichkeit stimmt. Es wurde abgestimmt wie vor der Coronapause: Grünes Licht für die grünen Anliegen.
Nun wird ein weiteres ökologisches Anliegen an den Stadtrat herangetragen – und wieder wird es bis weit ins bürgerliche Lager unterstützt: «Der Stadtrat wird beauftragt, Massnahmen zur Reduktion bis hin zu einem Verbot von Einwegprodukten aus Plastik zu prüfen», schreibt der Initiant des Postulats, Michael Staubli von den Grünen. «Die Massnahmen sollen die Stadtverwaltung, Anlässe und Veranstaltungen der Stadt Baden sowie von der Stadt zu bewilligende Anlässe betreffen.»
Mitunterzeichnet haben den Vorstoss die Einwohnerräte Nora Langmoen (SP), Lukas Eberle (CVP), Adrian Humbel (FDP). Ein Verbot von Einwegplastikprodukten sei ein einfach zu leistender Beitrag auf dem Weg zu einer klimaneutralen Stadt. «In der EU sollen ab 2021 Produkte aus Einwegplastik wie Geschirr und Besteck, Trinkhalme und weitere Wegwerfprodukte aus Kunststoff verboten werden.»
Genf habe die Verwendung von Einweg-Kunststoffprodukten für öffentliche Aktivitäten bereits per 1. Januar verboten. «Baden soll nun nachziehen», so die vier Einwohnerräte.