Baden
Stadt lanciert eine Karten-Aktion gegen Einsamkeit im Alter

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zvg/Stadt Baden

Wegen Corona und der Winterzeit fallen aktuell viele unverbindliche, zufällige Begegnungen weg. Das betrifft besonders auch ältere alleinstehende Menschen. Doch wie in Kontakt gegen aussen treten? Dem will die neue Koordinationsstelle Altersnetzwerk Baden Abhilfe schaffen. Sie liess eine spezielle Karte gestalten: mit «Grüezi Nachbar, hoi Nachbarin!» soll es den Badenerinnen und Badenern erleichtert werden, mit der Nachbarschaft in Kontakt zu treten.

Die Karte wird aktuell an diversen Standorten ausgegeben, darunter das Badener Stadtbüro. «Wir haben die Karten noch nicht flächendeckend verteilt», sagt Melanie Borter, seit August Leiterin der Koordinationsstelle.

Grundsätzlich dürfe man keine Flyer mehr auflegen, Interessierte müssen direkt danach fragen. Die Karte soll auch nicht in den Haushalten verteilt werden: «Es geht darum, dass das Gegenüber, das eine solche Karte erhält, es als etwas Besonderes sieht. Auch weil sich jemand die Mühe gemacht hat, diese zu besorgen», so Borter.

Man kann sie aber auch selbst ausdrucken. Danach wird die Karte mit Namen, der eigenen Adresse und Telefonnummer versehen, vorgefertigte Aussagen angekreuzt und in den Briefkasten geworfen. Zur Wahl stehen Zitate wie:

Ich möchte auf diesem Weg einfach mal wieder Hallo sagen.

Oder:

Auf konkrete Hilfsangebote, wie zum Beispiel Einkaufen gehen, wurde bewusst verzichtet. Es störe viele Menschen, wenn ihnen ungefragt Hilfe angeboten wird, sagt Borter. «Das fühlt sich nach Bevormundung an, was nicht angenehm ist, auch nicht für Ältere.» Mit der Karte solle nur signalisiert werden: «Ich bin da, falls Sie mich brauchen.»

Das trage zur psychischen Gesundheit bei. «Dass Menschen in der Nähe sind, die für einen da sind, kann beruhigend und gegen ein Gefühl der Einsamkeit wirken.» Sie ist nun darauf gespannt, wie die von der Badener Agentur Girod Gründisch gestalteten Karten ankommen. (cla)

Die Karte im PDF-Format finden Sie hier: