Seit einem Jahr gehen im Restaurant «Metropol» keine Gäste mehr ein und aus. Zwar hat die Stadt als Eigentümerin einen neuen Pächter gefunden. Doch dieser ist in letzter Sekunde wieder abgesprungen.
Fast ein Jahr ist es her, als das Restaurant Metropol an der Schartenstrasse seinen Betrieb einstellte. Das «Metropol» war bei seinen Stammgästen vor allem wegen der exotischen Küche und nicht zuletzt wegen der köstlichen Pides bekannt und geschätzt.
Zudem lockte das «Metropol» Filmliebhaber und Gourmets während über zehn Jahren in den lauschigen Hinterhof, wo im Open-Air-Kino Filme aus aller Welt gezeigt wurden. Das Spezielle: Aufgetischt wurden jeweils immer Köstlichkeiten aus dem Land, in dem an diesem Abend genau der Kinofilm spielte.
Doch nicht nur Kinobesucher werden dieses Jahr das Open-Air-Kino schmerzlich vermissen. Viele Feinschmecker fragen sich, weshalb das «Metropol» nun schon seit fast einem Jahr leer steht.
Die Liegenschaft gehört der Stadt Baden. Der neue Leiter der Abteilung Liegenschaften Manfred Schätti sagt auf Anfrage: «Wir haben einen neuen Pächter gesucht und schliesslich auch aus mehreren Interessenten einen Bewerber ausgesucht.» Doch dieser habe sich dann leider wieder zurückgezogen. «Wir werden jetzt eine genaue Auslegeordnung machen und die Liegenschaft analysieren», sagt Schätti. Klar sei, dass der neue Pächter einiges investieren müsse, wenn er das Lokal modernisieren und verändern möchte. Muss es denn ein Restaurant bleiben? «Das wird die Analyse jetzt ergeben. Es ist nicht ausgeschlossen, dass wir zur Erkenntnis kommen, diese Liegenschaft besser anders zu nutzen», sagt Schätti.
Bewerbern war der Zins zu hoch
Die Aargauer Zeitung weiss, um wen es sich beim abgesprungenen Bewerber handelt. Es ist eine Gruppe um den Badener Einwohnerrat und Grossrat Johannes Jenny. «Ja, wir haben unser Angebot vor rund einem Monat zurückgezogen», bestätigt Jenny. Der Grund: «Die Gastronomiewelt hat sich verändert. Zudem war der Pachtzins auch zu hoch, dass sich der Betrieb hätte rentieren können.»
Das Projekt sei aber noch nicht gestorben, sondern werde jetzt an einem anderen Ort im Raum Baden realisiert, verrät Jenny. Über das genaue Gastro-Konzept möchte er noch nicht allzu viel verraten.
Nur so viel: «Wir wollen argentinisches Fleisch importieren.» Es gäbe in der Schweiz rund 5000 Argentinier, denen man gerne das «Asado» – eine argentinische Grillmahlzeit – anbieten wolle, so Jenny, der selber Stiftungsrat einer argentinischen Stiftung und zudem Vorstand einer Schweizerischen Vereinigung für Naturschutz in Argentinien ist.