Badens grüner Stadtammann Geri Müller ist für viele Bürgerliche ein rotes Tuch, doch jetzt überrascht er Freund und Feind: Als Redner für die Feier am 1. August hat Müller den Historiker und Bestseller-Autor («Paracelsus») Pirmin Meier angeheuert.
Meier, aus Würenlingen stammend, war in den 70er-Jahren Redaktor beim damaligen katholisch-konservativen «Aargauer Volksblatt». Heute ist er als freier Publizist tätig, etwa für die «Schweiz am Sonntag» und die «Aargauer Zeitung» und auch für die SVP-nahen «Weltwoche» und «Basler Zeitung».
Für Meier ist Geri Müller «ein Politiker, der immer wieder mal sagt und tut, was man nicht erwartet». Diese Einschätzung und Wertschätzung beruhe auf Gegenseitigkeit. Müller sorgte diese Woche national für Aufsehen, weil er Baden zur «Grossstadt» machen will.
Meier sagt, er werde in seiner Ansprache dafür plädieren, «Baden als Stadt wahrzunehmen». Von der Zeit des «Friedens von Baden» bis in die Gegenwart wolle er die Funktion einer Stadt aufzeigen. Meier: «Die Stadt muss sich dazu rüsten, eine Stadt zu sein. Wer nie etwas ändern will, hat auch nicht verstanden, was im besten Sinn konservativ heisst.»
Es ist nicht das erste Mal, dass Geri Müller mit Entscheiden und Aussagen auffällt, die bei Rot-Grünen Irritation auslösen: Kürzlich zeigte der Nationalrat und Aussenpolitiker in der «Schweiz am Sonntag» viel Verständnis für Putins Verhalten im Ukraine-Konflikt.