Der 33. Floh- und Antiquitätenmarkt lockte über 180 Aussteller aus der ganzen Deutschschweiz indie Altstadt. Dabei hielten viele Besucher Ausschau nach Trouvaillen – und fanden sie.
Eine Obstschale wechselt für zehn Franken ihren Besitzer. Heinz Mahler packt das gute Stück vorsichtig in eine Tragetasche und bedankt sich bei der Kundin für das Geschäft.
Den Marktfahrer aus Zofingen trifft man auf vielen Floh- und Antiquitätenmärkten an. Gestern Sonntag versuchte er seine Waren, von Veloanhängern über alte Keksdosen bis afrikanische Wandmasken, am 33. Floh- und Antiquitätenmarkt in Mellingen unter die Leute zu bringen. «Ich führe Hausräumungen durch und lebe von den Verkäufen am Markt oder übers Internet», erzählt Mahler.
Der Markt lockte nicht nur 180 Aussteller aus der ganzen Deutschschweiz in die Mellinger Altstadt, sondern auch zahlreiche Besucher in die engen Gässchen. So flanierten viele Besucher durch den Markt und hielten Ausschau nach Trouvaillen – oder fanden ganz spontan einen neuen Deko-Gegenstand für zu Hause.
Einige suchten aber nach etwas ganz Bestimmten. «Ich habe mir heute vorgenommen, Material für meine Spielgruppe zu finden. Ich bin noch auf der Suche nach einer unterteilten Holzschale», sagt Spielgruppenleiterin Nadja Graf aus Schötz LU, die bereits einen Kindertisch am Markt ergattert hat.
Nicht nur die Besucher freuten sich über das grosse und vielfältige Angebot am Markt, der von der siebenköpfigen Marktkommission Mellingen organisiert wurde, sondern auch die Händler zeigten sich sehr zufrieden über den Gang der Geschäfte. Zu verdanken war dies dem sonnigen Wetter am Nachmittag, welches die Regenwolken vom Morgen vertreiben konnte.
Lisa Bieri aus Tägerig verkaufte viele Deko-Gegenstände aus recyceltem Material, Urs Wehren und Martina Romano aus Kreuzlingen fanden viele Abnehmer für ihre Osterhasenformen.
«Die Stimmung am Markt und das städtische Flair von Mellingen sind einmalig», findet Romano. Dennoch sei es nicht mehr wie früher. Man müsse mehr Aufwand und Arbeit in die Vorbereitung stecken, so Wehren. «Man weiss nie, ob es rentiert. Schlussendlich ist es Glücksache, dass man seine Artikel verkaufen kann», sagt Wehren. Heute könne er sich jedoch nicht beklagen.
Auch Tanya Feraturi aus Brugg, die schon seit zwei Jahren Sackmesser, Geschirr und Kosmetikartikel am Floh- und Antiquitätenmarkt anbietet, ist vom Wetter und der Atmosphäre der Altstadt begeistert. «Am Morgen konnte ich wenig verkaufen. Mit dem schönen Wetter sind nun auch die Kunden gekommen», freut sich Feraturi.
Der Zofinger Marktfahrer Heinz Mahler, der von allen «Gözi» genannt wird, kennt noch einen anderen Grund für die positive Bilanz, die viele Händler ziehen: «Da der Markt in Mellingen nur zweimal jährlich stattfindet, hat er eine andere, etwas erlesenere Kundschaft und ein vielfältigeres Angebot als an Märkten, die wöchentlich oder monatlich durchgeführt werden.»