Baden Rund 600 Zuschauer wurden an der Grand Casino Baden Fight Night Zeugen von acht Muay-Thai-Kämpfen. Das Publikum sass wie gebannt auf den Stühlen.
Testosteron und Schweiss lagen am Samstagabend in der Trafo Halle in der Luft: Die besten Thai-Boxer aus der Schweiz, Frankreich, Holland und Österreich trafen aufeinander. Dass es nicht nur um Schläge und Muskeln geht, sondern auch darum, wer die stärkeren Nerven hat, wurde gleich zu Beginn klar.
Moderator Vladimir Baumann – klassisch im Smoking gekleidet – rief lautstark alle Kämpfer auf die Bühne und verkündete die Paarungen. Die Blicke, die dabei ausgetauscht wurden, verhiessen nichts Gutes. Frank Schwegler vom Prestige Fight Club erklärt aber: «Beim Muay-Thai steht Fairness im Vordergrund. Das heisst: Respekt und Disziplin vor dem Gegner sind Voraussetzungen für jeden Kämpfer.»
Inszeniertes Einlaufen
Natürlich möchte man den Gegner aber auch einschüchtern. Deutlich wurde das jeweils beim Einlaufen: Mit Trockeneis, lautem Sound, Kampfposen und einer möglichst grossen Crew im Hintergrund inszenierten die Boxer ihren Auftritt perfekt. Die Coaches und Crew-Mitglieder waren es dann auch, die am meisten Stimmung machten. Während das Publikum oft noch wie gebannt auf den Stühlen sass, feuerten sie ihre Schützlinge an und sorgten mit Faustschlägen auf die Bühne für Lärm.
Gleich zu Beginn stieg mit Daniel Stefanovski aus Gebenstorf ein Lokalmatador in den Ring. Blickte man während seines Kampfes in die Gesichter der Zuschauer, so wandelte sich ihr Ausdruck oft von fasziniert zu schockiert. Denn Stefanovski blutete aus der Nase und sah dementsprechend übel zugerichtet aus. Trotzdem: Stefanovski, der mit 16 Jahren der jüngste Kämpfer im Ring war, bezwang seinen Gegner. Für den Gebenstorfer nicht überraschend: «Ich gehe immer von einem Sieg aus», erklärte er nach dem Match selbstbewusst – schliesslich habe er hart dafür trainiert. Auch das Nasenbluten und die Schläge seien nicht der Rede wert. «Dank des Adrenalins spüre ich während des Kampfes gar nichts», erklärte er.
Athlet aus dem Aargau
Ebenfalls als Sieger aus dem Ring stieg der zweite Aargauer, Pascal Müller aus Kölliken. Er hat durch ein technisches K.o. gewonnen – der Kampf wurde vom Arzt abgebrochen, der entschied, dass sein Gegner in einer zu schlechten Verfassung sei, um weiter zu kämpfen. «Etwas unbefriedigend» fand Pascal Müller. Er hätte gerne bis zum Schluss gekämpft. Auch wegen des Austragungsorts. «Es ist schön, mal in Baden zu kämpfen. So müssen meine Kollegen keinen langen Anfahrtsweg in Kauf nehmen», sagte Müller.