Seit 75 Jahren besteht der Regionalplanungsverband Baden Regio: Nun fand der Startevent zum Jubiläumsjahr statt. Historiker Fabian Furter regte mit einem Gedankenspiel zum Nachdenken an.
Der Planungsverband Baden Regio feiert in diesem Jahr sein 75-Jahr-Jubiläum. Am 25. April 1947 gründete der Planer, Ingenieur und visionäre Macher Dr. Josef Killer den Vorgängerverein «Regionalplanungsgruppe Baden und Umgebung». Er leistete damit eine Pioniertat, denn Baden Regio ist nicht nur im Aargau, sondern schweizweit der erste Planungsverband in dieser Form.
Seit 75 Jahren nun fördert der Verband die nachhaltige und vernetzte Regionalentwicklung. «Die 24 Mitgliedsgemeinden engagieren sich gemeinsam für eine wirtschaftlich starke Region Baden-Wettingen», wie er in einer Mitteilung schreibt.
Für das Jubiläumsjahr wurden fünf Wanderrouten durch die Gemeinden geschaffen, die erwandert und entdeckt werden können. Mittels Smartphone oder auch via Website lassen sich quer durch die Baden-Regio-Gemeinden spannende Hintergründe zu ausgesuchten Standorten von besonderem Interesse nachlesen.
In einem offiziellen Festakt hat Regierungsrat und Landammann Alex Hürzeler am Samstag die Jubiläumswanderrouten auf der Klosterhalbinsel in Wettingen eröffnet.
In seinem Grusswort sagte er: «Die Region ist nicht nur die grösste und bedeutendste Wohn- und Wirtschaftsregion im Kanton Aargau, sie zeichnet sich auch aus durch ihre Vielfältigkeit in Natur, Kultur und Gesellschaft.»
Baden-Regio-Präsident Roland Kuster doppelte nach: «24 Gemeinden, 24 Perlen, eine Region. Das lässt sich beim Wandern wunderbar entdecken!»
Historiker Fabian Furter würdigte Entwicklung und Bedeutung des Planungsverbandes: «Die Institutionalisierung der Raumplanung geschah vom Kleinen zum Grossen – sie etablierte sich zuerst in den Gemeinden.» In seiner launigen Rede zeigte er auf, dass die regionale Vernetzung, wie wir sie heute für Baden Regio kennen, erst in den Wachstumsjahrzehnten nach 1945 passierte.
Auf Kantons- und Bundesebene erhielt die Planung sogar noch viel später solide Strukturen: 1969 der Bundesverfassungsartikel zur Raumplanung, 1980 das Raumplanungsgesetz und 1985 der aargauische kantonale Richtplan.
Furter regte auch zum Denken an: «Wenn man sich heute berechtigte Gedanken dazu macht, wie es um die Welt stände, wenn mehr Frauen über Krieg und Frieden entscheiden würden, so ist das Gedankenspiel auch interessant: Wie sähe unsere gebaute Umwelt aus, wenn nicht ausschliesslich Männer Zonenpläne, Verkehrsachsen oder auch Normenkataloge verfasst hätten?»
Auf der kurzen Begehung der Route oberes Limmattal auf der Klosterhalbinsel konnten die Gäste Standorte mit besonderem Interesse, die auf den Wanderrouten liegen, erkunden. Mit QR-Code und Smartphone konnten sie dabei interessante Ausführungen entdecken.
Die Impressionen in der Galerie: