Baden
Startschuss für Kirche der Zukunft: Projekt «Gemeindeentwicklung» kann beginnen

Die reformierte Kirche kann mit ihrem Projekt «Gemeindeentwicklung» beginnen. Die Kirchgemeinde bewilligte einen Kredit über 140000 Franken.

Bettina Weissenbrunner
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Martin Bihr und Ana G. Voellmin.

Martin Bihr und Ana G. Voellmin.

ZVG

An der Gemeindeversammlung vom Dienstagabend haben die Mitglieder der reformierten Kirche Baden einen Meilenstein für das Projekt «Gemeindeentwicklung» gesetzt. Nach angeregter Diskussion sprachen die Stimmberechtigten dem Projektkredit in der Höhe von 140 000 Franken deutlich zu.

Auslöser für das Projekt ist die Tatsache, dass das Kirchgemeindehaus am Oelrain in Baden saniert werden muss. Dies will man als Anlass nehmen, sich grundsätzlich zu fragen, wohin sich die Kirchgemeinde entwickeln will. Denn nur so könne man schliesslich den Bedürfnissen entsprechend bauen.

Ziele benennen

«Wir wollen die Planung des neuen Areals nicht einfach den Baufachleuten überlassen», erklärt Ana G. Voellmin, Präsidentin der Kirchenpflege. Ganz bewusst werde die Bevölkerung einbezogen. Der Projektauftrag wurde an Berater Martin Bihr erteilt. Dieser erklärte denn auch der Gemeindeversammlung sein Vorgehen.

Zuerst gehe es darum, den Ist-Zustand unter die Lupe zu nehmen, zu fragen, wo die Stärken und Schwächen der reformierten Kirche Baden liegen. Danach werden Perspektiven erarbeitet, die aufzeigen, wohin sich die vier Teilkirchgemeinden (Baden-Ennetbaden, Ehrendingen-Freienwil, Obersiggenthal und Untersiggenthal) und damit auch die Gesamtkirche Baden entwickeln können. «Wir müssen die Ziele benennen, damit wir die Massnahmen erarbeiten können», erklärte Bihr. Wie diese aussehen, wisse man derzeit noch nicht. Genau das sei ja «Gemeindeentwicklung», meinte der Fachmann.

Ganz ohne Diskussionen ging dieses Traktandum erwartungsgemäss nicht über die Bühne. Mehreren Votanten war das Vorgehen zu offen gestaltet, zu wenig konkret. Ausserdem schien einigen der Kredit von 140 000 Franken zu hoch – anderen wiederum zu niedrig. Schliesslich setzten sich aber die Befürworter mit 51 zu 6 Stimmen deutlich durch. Dabei gab es 13 Enthaltungen. Die Anregung einer jungen Votantin, man möge speziell auf die Nachhaltigkeit des Projektes achten, wurde von den Verantwortlichen positiv aufgenommen.

Sanierung in Untersiggenthal

Weniger zu diskutieren gab der zweite Kredit, nämlich jener über 202 000 Franken für den Fensterersatz im Kirchenzentrum Untersiggenthal. Und schliesslich nahm die Kirchgemeindeversammlung auch von drei dringlichen Krediten für die Werterhaltung, für die Begrünung und für die Behebung von Folgeschäden am Flachdach des Kirchenzentrums Nussbaumen Kenntnis.

Finanziell steht die Kirchgemeinde Baden auf einer sehr soliden Basis. Die Jahresrechnung 2018 präsentiert sich wie in den vorangegangenen Jahren gut. Die Versammlung wählte am Dienstag ausserdem Sibylle Kienbaum aus Untersiggenthal in die Kirchenpflege. Im Weiteren wurde die Mitgliedschaft beim Verein Notschlafstelle Aargau beschlossen. Die Sozialdiakonin Nadja Deflorin wird die Kirchgemeinde im Vereinsvorstand vertreten.