Baden
Staufrei vom Bahnhof in die neuen Bäder: Idee für eine Seilbahn erntet viel Sympathie

Die erste Generalversammlung des Vereins Spanischbrödlibahn in Baden brachte Erhellendes zutage.

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Auf dem Podium: Ex-SBB-Chef Benedikt Weibel, Chefredaktor Patrik Müller und RVBW-Direktor Stefan Kalt (v.l.).

Auf dem Podium: Ex-SBB-Chef Benedikt Weibel, Chefredaktor Patrik Müller und RVBW-Direktor Stefan Kalt (v.l.).

Sandra Ardizzone

Der neu formierte Verein Spanischbrödlibahn hat in Baden seine erste Generalversammlung abgehalten. Im Roten Turm begrüsste Präsident Michael Wicki nicht nur zahlreiche Behördenmitglieder sowie Gönner des Vereins, sondern auch drei Experten des öffentlichen Verkehrs: Der ehemalige SBB-Chef Benedikt Weibel und RVBW-Direktor Stefan Kalt diskutierten auf dem Podium unter der Moderation von Patrik Müller, Chefredaktor CH Media, über die Herausforderungen des Verkehrs in der Region Baden wie auch schweizweit.

In den nächsten 20 Jahren werden die Passagierzahlen in der Schweiz um rund 50 Prozent steigen, vor allem zu Stosszeiten. Zugleich liegt die Auslastung der Züge und Busse über den Tag hinweg nur bei rund 25 Prozent, wie Weibel betonte. Er ist deshalb gegen einen generellen, teuren Ausbau der Infrastruktur, sondern empfiehlt die bessere Steuerung der Spitzenzeiten. Im wachstumsstarken Aargau und in der Region Baden werden die Verkehrszahlen noch mehr zunehmen als im schweizerischen Durchschnitt, sagte Stefan Kalt. Ein gewisser Ausbau der Infrastruktur sei hier unumgänglich, erklärte er auch mit Verweis auf die Verlängerung der Limmattalbahn nach Baden. Für diese Bahn – «eher ein Tram», wie er sagte – machte sich an der Versammlung auch der Wettinger Gemeindeammann Roland Kuster (CVP) stark.

In der Publikumsdiskussion wurde die Idee einer Seilbahn vom Bahnhof Baden ins Bäderquartier engagiert besprochen. Kalt ist der Promotor dieser Vision und erklärte, sie sei durchaus realistisch. Zurzeit informiere er die Ortsparteien darüber. «Die Seilbahn ist finanzierbar», ist er überzeugt. Sie könne Gäste, die mit der Bahn nach Baden reisen, bequem und staufrei in die neuen Bäder bringen. Er wolle demnächst die Bevölkerung über die Pläne informieren, sagte Stefan Kalt. Patrik Müller liess die versammelten Zuhörer spontan abstimmen, ob sie die Seilbahn-Idee unterstützten – es gingen praktisch alle Hände in die Höhe. Angeregt klang der Abend bei Spanischbrödli, Sandwiches und extra für diesen Anlass kreiertem Spanischbrödliwein aus.(az)