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Die Premiere einer musikalischen Hommage an Edith Piaf in der «Unvermeidbar» war ein Erfolg. Stella Luna Palino hat damit ein Versprechen eingelöst, das sie sich selbst in den 70-Jahren machte, als sie die Theaterschule in Paris besuchte.
Zum 50. Todestages von Edith Piaf veranstaltete Stella Palino am vergangenen Freitag einen Liederabend. Es war keine Imitation der Piaf, sondern vielmehr eine Hommage. So wähnte man sich in einem Pariser Café der 40er-Jahre: Tisch an Tisch, Stuhl an Stuhl, ein Durchkommen zur Bar fast nicht möglich.
Edith Piaf wuchs in ärmlichen Verhältnissen unter bürgerlichem Namen Edith Gassion auf. Mit 10 Jahren verdiente sie ihr erstes Geld als Strassensängerin. Als 15-Jährige ging die nur 1,47 Meter grosse Musikerin nach Paris, wo sie ein Kabarettbesitzer entdeckte und ihr den Namen «la môme piaf» (der kleine Spatz) gab. Während der deutschen Besatzung blieb sie in Paris und gab Konzerte für Kriegsgefangene. Piaf litt zeitlebens unter schweren gesundheitlichen Problemen. Dazu kamen Alkoholexzesse. Piaf starb am 10. Oktober 1963 in Grasse in Südfrankreich im Alter von 48 Jahren. Ihr Vertrauensarzt überführte den Leichnam nach Paris, weshalb die Todesurkunde auf den 11. Oktober ausgestellt worden ist. (AZ)
Dazu angeregte Diskussionen zu Speis und Trank, und eine Pianistin, die zuerst zart und leise die Tasten berührte, um sich dann in einem Crescendo zu steigern, sodass auch die allerletzten Wortfetzen im Publikum verstummten. Just an diesem Abend, an dem sich der 50. Todestag (siehe Box) der Edith Piaf jährte, feierte Stella Palino ihre Hommage an die bekannte Chansonnier.
Neubegegnung der Piaf
Mit einem bunten Mix aus Chansons, Gedichten und kleinen Theatereinlagen gelang es Stella Palino mit ihrer Pianistin Charlotte Torres das Premiere-Publikum in ihren Bann zu ziehen. Neben amüsanten Geschichten über Liebe, Leben und Tod fehlten natürlich nicht die unvergesslichen Chansons wie etwa «La vie en rose», «Sous le ciel de Paris» und «Je ne regrette rien.»
Stella Palino konnte zwar nur schon wegen ihrer Körpergrösse und Stimme die Piaf nicht lebensecht geben, doch genau dies liess Raum und Interpretation für eine interessante Neubegegnung der Piaf. Auch für Palino war es eine Neubegegnung. «Durch das Üben der Lieder bin ich Edith Piaf näher gekommen, als über alle Filme oder Bücher über sie», gestand Palino dem Premiere-Publikum, das diese Neuinterpretation frenetisch bejubelte.
Für Palino selbst war diese Veranstaltung auch ein Einlösen eines eigenen Versprechens: «Ende der 70er-Jahre war ich in Paris an einer Theaterschule. Zu jener Zeit war la Piaf noch sehr nahe. Damals habe ich mir vorgenommen, in späteren Jahren unbedingt ein Projekt über sie zu machen.»
Weitere Vorstellungen: 16. / 18. / 19. Oktober, 20 Uhr.