Stetten/Baden
Jenseits von Bier gibt’s kein Monopol: Preisgekrönte Brennerei liefert Spirituosen für die Badenfahrt

Verkaufsleiter Stefan Müller erzählt, warum die Badenfahrt für die Spezialitätenbrennerei Humbel aus Stetten interessant ist. Und er verrät, was im «NEO- groni», einem für die Badenfahrt kreierten Drink, ausser Thermalwasser sonst noch enthalten ist.

Andreas Fretz
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Verkaufsleiter Stefan Müller von der Spezialitätenbrennerei Humbel in Stetten.

Verkaufsleiter Stefan Müller von der Spezialitätenbrennerei Humbel in Stetten.

Bild: zvg

Biertrinker kommen an der Badenfahrt nicht um Müller Bräu herum. Die Badener Brauerei hat am Volksfest die exklusiven Rechte für die Lieferung von Bier und Softgetränken. Im Gegenzug zeichnet Müller Bräu für die gesamte Getränkelogistik verantwortlich.

Anders präsentiert sich die Ausgangslage bei Wein und Spirituosen. Zwar hat auch da Müller Bräu ein Depot, aus welchem die Festbeizen beliefert werden. Aber im Grundsatz steht der hochprozentige Markt allen Händlern offen. Es gibt keine Exklusivverträge mit dem Badenfahrt-OK. Jenseits von Bier gibt es kein Monopol.

Sechsmal in Folge «Brenner des Jahres»

Einer, der ebenfalls an der Badenfahrt mitmischt, ist der Familienbetrieb Humbel aus Stetten. Die Spezialitätenbrennerei ist bekannt für ihre vielfach preisgekrönten Produkte und wurde sechsmal in Folge Schweizer «Brenner des Jahres».

«Wir wollen mit unserem Sortiment die Badenfahrt bereichern», sagt Verkaufsleiter Stefan Müller. Dazu hat die Brennerei eine eigene Logistik aufgebaut mit einem Pikettdienst, um täglich die Bars, Beizen und Vereine beliefern zu können. Zusätzlich wurde ein kleines Depot in Baden eingerichtet.

Der Gin «47° Thermal-Baden».

Der Gin «47° Thermal-Baden».

Bild: zvg

Rund 50 verschiedene Produkte bietet Humbel den Festbeizen an. Darunter sorten­reine Kirschbrände, klassische Fruchtbrände, viele biozertifizierte Produkte und auch Wodka, Rum und den Gin 47° aus dem Badener Thermalwasser. «Wir bieten aus jeder Kategorie etwas», sagt Müller.

Die 1918 gegründete Spezialitätenbrennerei ist nicht zum ersten Mal an der Badenfahrt vertreten. «Seit ich bei Humbel arbeite, also sicher seit 15 Jahren, bemühen wir uns um die Vereine», sagt Müller. Zu vielen bestehe ein langjähriger Kontakt, rund ein knappes Dutzend setzt auf die Produkte aus Stetten. «Die Vereine wissen, dass sie bei uns bestellen können und wir liefern», sagt Müller.

Er rechnet damit, dass etwa 2000 Humbel-Flaschen für die Badenfahrt bestellt werden. Im Vergleich zu den knapp 400’000 Litern Bier ist der Anteil bescheiden. Stefan Müller begrüsst es, dass es bei Wein und Spirituosen kein Monopol gibt. Auch Müller Bräu führt in seinem Wein- und Spirituosendepot Produkte von der Brennerei aus Stetten.

«Baden ist zehn Tage das Herz der Schweiz»

«Die Badenfahrt ist für uns ein Highlight», sagt Müller. Es sei wichtig, Präsenz zu markieren und wahrgenommen zu werden. «Für einmal kommen die Zürcher nach Baden und nicht umgekehrt. Baden ist während zehn Tagen das Herz der Schweiz, das macht das Fest für uns interessant.»

Humbels Ziel sei es, die Regionalität zu leben, aber auch nach aussen zu wachsen. Baden wird schon lange als wichtiger Markt begriffen. Seit Jahren zeichnet Humbel für das Weihnachtsdorf mit der Fonduehütte und dem Brennerschopf auf dem Unteren Bahnhofplatz verantwortlich.

Als in Baden die Wellnesstherme Fortyseven eröffnete, lancierte Humbel den Gin «47° Thermal-Baden». Für das Zürcher Nobelrestaurant Clouds im Prime Tower produziert Humbel seit zehn Jahren jährlich eine neue Gin-Edition. Für einige Badenfahrt-Beizen wurden spezielle Shots und der «NEO- groni» aus Thermalwasser-Gin, Wermut und Bitter kreiert.