Stetten
Stetter Firma baut in Altstetten 1600 Meter Oblichter für die SBB

In Altstetten wird die neue Serviceanlage mit 640 Elementen überdacht. Verantwortlich dafür ist eine Stetter Firma. Mit einem strikten Zeitplan montiert die Firma Wetter 320 Oblichter auf die Serviceanlage in Altstetten.

Erna Lang-Jonsdottir
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Harald Seewer fährt in die Luft
47 Bilder
Über den Dächern
Wetter AG in Stetten baut 1600 Meter Oblichter für die SBB
Oblichter-Bahnen
Oblichter werden an Seilen befestigt und dann hochghievt
Das Stahlgerüst
Oblichter von innen
Gerüst für das Oblicht
Los gehts
Um 8 Uhr geht die zweite Fahrt nach Altstetten
Hier wird sandgestrahlt
Es wird geschweisst
Verglaste Elemente für die Oblichter
Elemente auf dem LKW
LKW ist 14 Meter lang
In der Montagehalle
Die Reststrecke
Projektleiter René Ackermann
Die Überdachung

Harald Seewer fährt in die Luft

Mathias Marx

Mehrere Tonnen Metall liegen auf dem Boden in der Fertigungshalle. Funken sprühen durch die Luft – es wird geschweisst, abgemessen, gebohrt, lackiert und verglast.

Draussen steht ein 14 Meter langer Lastwagen, beladen mit dem Endprodukt – Oblichter in zwei Hälften, die nach Altstetten transportiert werden müssen.

Dort erweitert die Stetter Firma Wetter AG die Überdachung der Serviceanlage der SBB um 430 Meter und insgesamt 1600 Meter Oblichter. Die 640 dazu benötigten Einzelelemente werden in den Hallen in Stetten vorgefertigt.

Technische Daten

Um die neue Serviceanlage der SBB in Altstetten zu überdachen, braucht es 640 Elemente. Ein Element ist 5 Meter lang und 1200 Kilogramm schwer. Ein Oblicht besteht aus 2 Elementen, wobei eines davon verglast ist. Das Dach besteht aus insgesamt 1600 Meter Oblichtern, die in fünf Längen montiert werden. Die Montagezeit dauert 54 Tage. Danach verkleidet die Firma Wetter AG in Stetten auch noch die Fassaden der SBB-Servicehalle. (elj)

«Aufgrund des engen Terminplans müssen täglich drei Sattelschlepper mit je vier Elementen in Altstetten montiert werden», erklärt René Ackermann, Projektleiter.

Der Zeitplan und die Logistik seien dabei die grösste Herausforderung des 110-Millionen-Franken-Projekts. «Es muss alles zum richtigen Zeitpunkt in der richtigen Reihenfolge nach Altstetten geliefert werden. Die Montagezeit beträgt 54 Tage. Am 21. Juni erfolgt die letzte Ladung», sagt Ackermann.

Damit die Polizei nicht 162 Mal einen Schwertransporter nach Altstetten begleiten muss, wurde ein spezieller LKW-Anhänger konstruiert.

«Die Ladung darf nicht höher als vier und nicht breiter als dreieinhalb Meter sein. Wir kommen mit unserer Ladung knapp an den Richtlinien vorbei», erklärt Ackermann.

Der Lastwagenchauffeur schaut auf die Uhr. Es ist 8 Uhr und er will fahren.

Auf der Autobahn in Richtung Zürich ist Stau, er kommt nur langsam voran.

Dies bringe den Zeitplan für die Montage aber nicht durcheinander, sagt der Fahrer ruhig und zündet sich eine Zigarette an.

Die Zufahrt zur Baustelle in Altstetten ist eng. Gekonnt steuert er seinen Riesen durch die schmale Strasse.

Ohne Helm und Weste gibt es keinen Zutritt zur Baustelle – eine Montage, die von allen Beteiligten viel abverlangt und Durchhaltevermögen voraussetzt: Trotz Kälte und Regen wurde seit dem 27. März jeden Tag an dem Projekt gearbeitet.

Nachdem das erste Element mit Seilen befestigt worden ist, schwebt es jetzt 12 Meter in die Höhe. Oben warten Stahlbaumonteure, um es zu befestigen, was erstaunlich schnell gelingt. «Mit der Zeit kommt die Routine», sagt Ackermann.

Sobald die Überdachung der Serviceanlage Ende nächster Woche fertiggestellt ist, geht es weiter mit der Fassade. Auf einer Länge von 435 Metern verkleidet die Wetter AG die Fassaden der Halle.

«Prunkstück wird die Südfassade mit den Glasfaser-Betonelementen», schwärmt Ackermann. Auf dem Weg zurück nach Stetten spricht er über die Innovationen, die während der Planungsphase entstanden seien.

Die Reinigung der Gläser, ursprünglich an einem hängenden Seil geplant, kann heute bequem und sicher von fahrbaren Reinigungspodesten von innen ausgeführt werden.

Dieser Auftrag habe auch bewiesen, wie gut das Team funktioniere. «Der Zeitplan kam nie durcheinander und es waren immer die richtigen Elemente am richtigen Ort.»

Darauf seien er und die beteiligten Mitarbeiter sehr stolz.